Dem Sicherheitsrat zufolge habe eine UN-Untersuchung bestätigt, dass ein einzelner libanesischer Soldat das Feuer auf einen Angehörigen der israelischen Armee eröffnet hat, der sich mit seinem Fahrzeug im Grenzgebiet befand. Zu dem Ergebnis sei auch die libanesische Regierung gekommen.
Der Angriff sei „eine schwere Verletzung der bestehenden operativen Regelungen und Verfahren im Zusammenhang mit der Resolution 1701“, heißt es in der Erklärung der 15 Ratsmitglieder. Die UN-Resolution war im August 2006 zum Ende des Zweiten Libanonkrieges verabschiedet worden und hatte letztlich zum Waffenstillstand geführt.
Verteidigungsminister Ja‘alon betonte, Israel mache die libanesische Regierung und die Armee für solche Vorfälle verantwortlich und werde entsprechende Vorkommnisse nicht tolerieren.
Unterdessen erklärte auch die libanesische Armee, dass es sich um das Vorgehen eines Einzeltäters gehandelt habe. Sie distanzierte sich von dem Angriff. Um die Spannungen zu entschärfen, organisierte die UN-Beobachtermission im Libanon (UNIFIL) am Montagabend ein in dieser Art seltenes Treffen zwischen Vertretern aus Israel und dem Libanon. Beide Seiten hätten Zurückhaltung versprochen und zugesichert, den Waffenstillstand einhalten zu wollen.
In der Nacht zum Sonntag hatte ein libanesischer Soldat bei Rosch HaNikra im Grenzgebiet zu Israel den israelischen Armeeangehörigen Schlomi Cohen erschossen. Der Schütze stellte sich am Montagmorgen den Behörden (Israelnetz berichtete). Laut den Untersuchungen hat sich Cohen 50 Meter von der libanesischen Grenze entfernt befunden. Kurz nach dem Vorfall eröffnete die israelische Armee das Feuer auf verdächtige Personen auf der libanesischen Seite der Grenze. Dabei wurden zwei Soldaten verletzt.