Am Dienstag konnten erstmals seit dem 13. Oktober am Übergang Kerem Schalom Lastwagen Beton in den Gazastreifen liefern. Israel hatte die Einfuhr von Baumaterial nach der Entdeckung eines „Terrortunnels“ untersagt (Israelnetz berichtete). Der unterirdische Gang war mit Beton ausgebaut, der für die zivile Bauindustrie in Gaza bestimmt war.
In der vergangenen Woche sagte Ja‘alon laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“, er habe unter zwei Bedingungen positiv auf die Anfrage reagiert: „Dass die UNO die Betonverwendung für einen für Angriffe bestimmten Tunnel verurteilt“ und dass ein UN-Vertreter Israel mitteile, wie viel Beton genau für das Projekt benötigt wird. Die Vereinten Nationen wurden verpflichtet, zu gewährleisten, dass den Baustoff nicht die Hamas für terroristischen Gebrauch nutzt. „Es gibt keine Belagerung“, ergänzte der Verteidigungsminister. „Wir sind offenbar die einzige Partei, die sich um die Bewohner von Gaza kümmert, da Ägypten die Grenze blockiert hat und die Palästinensische Autonomiebehörde nicht interessiert ist – sie hat andere Erwägungen.“
Israel liefert Gaza Großteil seines Stromes und Wassers
Ja‘alon wies darauf hin, dass Israel Gaza den größten Teil seines Stromes und Wassers liefere. Der jüdische Staat ermögliche täglich die Einfuhr von Waren durch Kerem Schalom. Ausgenommen seien Beton sowie zivil und militärisch nutzbare Produkte, mit denen man Raketen herstellen könne.
Der UN-Sonderkoordinator für den Nahostfriedensprozess, Robert Serry, sagte, seine Organisation treibe den Bau von Schulen, Sozialwohnungen, Wasser- und Sanitäranlagen voran. Dafür seien 500 Millionen Dollar veranschlagt. „Die UN werden weiter die Integrität dieser Arbeiten durch ihre ununterbrochene und transparente Umsetzung im Einklang mit den vereinbarten Verfahren wahren.“
Vor dem Verbot waren von Anfang September bis zum 13. Oktober von Israel aus 70 Lastwagenladungen mit Baumaterial in den Gazastreifen gebracht worden.
