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Neue Schlichtungsstelle für Israelis und Palästinenser

JERUSALEM (inn) – Der israelische Geschäftsmann, Oren Schachor, und der palästinensische Wirtschaftsmagnat, Munir al-Masri, haben zusammen die erste israelisch-palästinensische Schlichtungsstelle gegründet. Das Jerusalemer Schlichtungszentrum soll Anlaufstelle für Handelsstreitigkeiten zwischen beiden Seiten sein.
Das neue Zentrum soll die Schlichtung von Handelsstreitigkeiten erleichtern.

Durch die verbesserten Schlichtungsmöglichkeiten zwischen israelischen und palästinensischen Geschäftsleuten sollen auch die Handelsbeziehungen beider Seiten verbessert werden. Wirtschaftliche Streitfälle werden zwischen Israelis und Palästinensern auf Grundlage des Oslo-Abkommens verhandelt. Tausende Fälle seien jedoch von israelischen Gerichten abgewürgt worden oder an politischen oder sicherheitsbedingten Hindernissen gescheitert, berichtet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
Viele Transaktionen zwischen den Geschäftsleuten wurden bis vor kurzem an den vom Militär überwachten Grenzübergängen durchgeführt. Die großen Summen für die Waren wurden meist in bar gezahlt, da Schecks oder Überweisungsträger für die Banken im Westjordanland in den Händen militanter Gruppen landen könnten.
Das Schlichtungszentrum, das am Montag eröffnet wurde, bietet den Geschäftsleuten einen geschützten Rahmen für ihre Verhandlungen. „Unser Ziel ist, dass die israelischen und palästinensischen Geschäftsleute zu uns kommen, weil sie wissen, dass sie einen effizienten, unparteiischen und fairen Prozess erhalten werden“, sagte Nadia Darwazeh, Generalsekretärin des Zentrums.
Außerdem äußerten die Verantwortlichen die Hoffnung, dass die Möglichkeit der Schlichtung auch ausländische Geschäftsleute anlocke. Zwei Drittel des jährlichen Handels zwischen Israel und den Palästinensern machen israelische Exporte ins Westjordanland aus.
Zum Schlichtungsgremium gehören neun Mitglieder. Präsident ist ein türkischer Staatsbürger, der sein Land bei der Internationalen Handelskammer vertritt. Diese übernimm auch die Schutzherrschaft für das neu gegründete Zentrum. Je zwei Sitze im Ausschuss nehmen die israelischen und palästinensischen Vertreter der Handelskammer ein. Die anderen vier Mitglieder werden vom Präsidenten nominiert.
Die Leiter des Zentrums hoffen, im ersten Jahr 10 bis 15 Fälle schlichten zu können. Fälle, die den von der Hamas kontrollierte Gazastreifen betreffen, werden von der Schlichtungsstelle nicht behandelt. Die private Initiative mit Sitz in Jerusalem erhielt finanzielle Zuwendungen vom Staat Israel und wird von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) unterstützt.

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