Bei den zweitägigen Gesprächen habe der Iran Vorschläge gemacht, die einen „wichtigen Beitrag“ darstellten, sagte Ashton am Mittwoch nach Ende der Verhandlungen. Auch der Iran äußerte sich positiv über den Verlauf: Außenminister Mohammed Dschawad Scharif bezeichnete die Diskussionen als „umfangreich und fruchtbar“. Beide Seiten seien ernsthaft an einer Lösung interessiert. Am 7. und 8. November will man sich erneut zu Verhandlungen treffen.
Teheran beharrte bei den Verhandlungen zwar auf seinem Recht auf ein ziviles Atomprogramm, zeigte sich aber offen für vereinfachte Kontrollen von Atomanlagen und die Idee, die Anreicherung von Uran zu begrenzen. Bundesaußenminister Guido Westerwelle sagte in Berlin: „Die Genfer Gespräche stärken unsere Hoffnung, dass eine diplomatische Lösung möglich ist, die unsere Sorgen über die Natur des iranischen Atomprogramms vollständig ausräumt.“
Israel bleibt skeptisch
Jerusalem bleibt angesichts der jüngsten Entwicklungen im Atomstreit skeptisch. „Der Iran sollte an seinen Handlungen gemessen werden und nicht an seinen Vorschlägen“, sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter laut der Nachrichtenagentur Reuters. „So lange keine substanziellen Schritte unternommen sind, die beweisen, dass der Iran sein militärisches Nuklearprogramm abbaut, muss die internationale Gemeinschaft an ihren Sanktionen gegen das Land festhalten.“
Die US-Regierung hatte leichte Lockerungen der Sanktionen gegen den Iran in Aussicht gestellt, sollte die Islamische Republik bei ihrem Atomprogramm einlenken. Allerdings ist der Spielraum von Präsident Barack Obama hier minimal, da größere Zugeständnisse an den Iran wenig Aussicht auf eine Zustimmung des Kongresses haben.