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Rabin-Sohn appelliert an israelische Führung

JERUSALEM (inn) – Für den Mörder des israelischen Premierministers Jitzhak Rabin gibt es keine Gnade. Dies hat Staatspräsident Schimon Peres am Dienstag bei einer Gedenkveranstaltung zu dem Mord vor 18 Jahren betont.
Der Gedenkstein für Jitzhak Rabin

„Dem Mörder wird niemals verziehen; dem Mörder wird niemals Gnade gewährt“, sagte Peres bei der Zeremonie in der Residenz des Präsidenten. Der Attentäter Jigal Amir büßt eine lebenslange Haftstrafe ab. Das Staatsoberhaupt ergänzte: „Jitzhak kannte den Weg zum Frieden – es gibt nichts Schwierigeres als das. Er täuschte sich nie auch nur für einen Augenblick darüber, aber er glaubte, dass das zionistische Interesse und das höchste nationale Interesse Israels Zukunft sicherten.“
Einem Bericht der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ zufolge sprach auf der Veranstaltung auch der Sohn des Ermordeten, Juval Rabin: „Ich möchte gerne mehrere Redewendungen ansprechen, die geläufig geworden sind, wie ‚Verbrecher von Oslo‘ oder der Gebrauch der Worte ‚20 Jahre Terror‘. Ist dieser Terror wirklich die direkte Folge von Oslo? Juden haben seit dem vorigen Jahrhundert mit palästinensischem Terror zu tun gehabt.“ Die israelische Führung müsse „nach vorne schauen“, forderte der Sohn des Politikers. „Wie 1992 ist Israel auch Drohungen ausgesetzt. Der Weg, den Konflikt zu beenden, geht über die Initiative.“

„‚Preisschild‘ bereitet Boden für politischen Mord“

Bei einer weiteren Gedenkveranstaltung am Mittwoch zog der frühere Geheimdienstchef Carmi Gilon Vergleiche zwischen der Atmosphäre vor dem Mord und den „Preisschild“-Angriffen auf Araber. Durch diese Akte würden die Wurzeln für den nächsten politischen Mord gepflanzt, sagte er im Technologie-Institut in Holon. „Heute nennt man es ‚Preisschild‘, weil es keine aktuelle Bedrohung gibt, dass Gebiete zurückgegeben werden könnten, aber dort liegen die Fundamente für den nächsten Mord.“
Gilon, der 1995 den Inlandsgeheimdienst Schabak geleitet hatte, forderte Generalstaatsanwalt Mosche Lador auf, Angriffe gegen Araber und deren Besitz streng zu behandeln. Ferner äußerte er Kritik an Rabbinern, die radikal rechtsgerichtet agierten: „Hinter dem jüdischen Untergrund, wie Jigal Amir, standen Rabbis. Wir wissen, wer sie sind, aber es erfordert Mut, sich mit ihnen auseinanderzusetzen.“
Am Mittwochnachmittag findet auf dem Jerusalemer Herzl-Berg eine zentrale Gedenkzeremonie statt. Daran nehmen auch Peres und Premierminister Benjamin Netanjahu teil.
Der israelische Premierminister Jitzhak Rabin wurde am 4. November 1995 bei einer Friedenskundgebung in Tel Aviv von dem rechtsradikalen Israeli Amir ermordet. Das Gedenken richtet sich nach dem jüdischen Kalender.

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