Der Vorsitzende der jüdischen Gemeinschaft im Iran, Homajun Samejah Najaf Abady, wandte sich mit einem offenen Brief an Obama. „Wenn die USA und die weltweite Gemeinschaft nicht das beste aus dieser goldenen und vielleicht unwiederbringlichen Gelegenheit machen, dann wird es denjenigen dienen, die gegen eine Normalisierung der Beziehung zwischen dem Iran und der USA sind.“
Abady widerspach auch dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu, der in einem Fernsehinterview meinte, die Iraner lebten in Unfreiheit. „Wir, die iranischen Juden, nehmen als religiöse Minderheit an Wahlen teil und haben unseren beliebten Präsidenten in Freiheit gewählt“, zitiert die Tageszeitung „Jerusalem Post“ Abady.
Diplomatie mit Augenmaß
Unterdessen hat Kerry betont, das Fenster der Diplomatie mit dem Iran sei zwar „brechend weit offen“. Dabei verliere er aber nicht die Interessen Israels aus dem Auge. „Während wir eine friedvolle Lösung für das Nuklearprogramm des Iran anstreben, müssen die Worte den Handlungen entsprechen.“ Diese Botschaft übermittelte er via Video von London aus der amerikanisch-jüdischen Organisation AIPAC, die in Florida eine Tagung abhält.
Am Dienstag sollen weitere Gespräche mit dem Iran über dessen Atomprogramm beginnen. Der Iran hat Kooperationsbereitschaft signalisiert. Premierminister Netanjahu warnte die zuständigen Länder davor, halbherzige Zugeständnisse des Iran hinzunehmen.