In der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitagsausgabe) sagte Netanjahu: „Iran – das ist wie fünfzigmal Nordkorea. Ein aggressives Regime, das auf der ganzen Welt Terror verbreitet.“ Der Regierungswechsel in der Islamischen Republik sei kein Anlass zur Erleichterung: „Letztlich entscheidet in Iran nur der Oberste Führer Ajatollah Chamenei. Präsident Rohani und sein Vorgänger Ahmadinedschad sind nur seine ergebenen Diener“, sagte Netanjahu.
Dass der Iran Interkontinentalraketen baue zeige, dass er nicht nur Israel, sondern auch Europa und die USA bedrohen wolle. Die Iraner errichteten außerdem einen Schwerwasserreaktor, dessen einziger Zweck die Produktion von Atomwaffen sei, erklärte der israelische Regierungschef. Mit Ausnahme Syriens teilten die arabischen Staaten die Position Israels: „Sie wollen nicht, dass der Iran mit seiner atomaren Aufrüstung davonkommt.“
Netanjahu sprach außerdem mit den Fernsehsendern „Das Erste“ (Deutschland), „Sky News“ (Großbritannien) und „France 24“ (Frankreich). Weil der Iran aufgrund der internationalen Sanktionen wirtschaftlich in den Seilen hänge, wolle sich das Land zu „kosmetischen Änderungen“ bereiterklären, wenn dadurch die Sanktionen gelockert würden. Dies werde der Iran bei den Verhandlungen mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland am 15. und 16. Oktober in Genf versuchen. Ziel des Iran bleibe die Entwicklung von Atomwaffen, sagte Netanjahu in den Interviews.