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Jüdische Konferenz plant Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge

TEL AVIV (inn) – Die israelische Regierung solle die Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge nach Israel zulassen. Das hat die Organisation „Sochrot“ („Wir erinnern“) auf einer Konferenz gefordert. Das Treffen fand von Sonntag bis Montag in Tel Aviv statt.
„Sochrot” setzt sich für die Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge ein

Die Tagung trug den Titel: „Von der Wahrheit zur Wiederherstellung: Die Rückkehr von palästinensischen Flüchtlinge wahr machen“. Wie die Nichtregierungsorganisation (NGO) mitteilte, war es ihr Ziel, „nicht zu erörtern, ob die palästinensischen Flüchtlinge ein Rückkehrrecht haben, sondern zu sehen, wie dieses umgesetzt werden kann“. Erstere Frage ist in Israel sehr umstritten und zählt zu einem der Punkte, die bei Friedensverhandlungen bisher immer zu einem Scheitern geführt haben.

Teilnehmerstimmen

Araber mit israelischer Staatsbürgerschaft und Israelis diskutierten verschiedene Modelle, wie eine Rückkehr der Flüchtlinge von 1948 aussehen könnte. Ein Nachkomme von Arabern, die 1948 während des israelischen Unabhängigkeitskriegs geflohen waren, sagte der israelischen Tageszeitung „Times of Israel“: „Es kümmert mich nicht, ob mein Nachbar Mosche oder Jossi oder Issa heißt, oder wer regiert. Lasst mich in mein Land zurückkehren.”
Der Jude Amnon Neumann kämpfte 1948 im Unabhängigkeitskrieg im Negev. Heute träumt der alte Mann von einem israelischen Staat vom Mittelmeer bis zum Jordan, der eine palästinensische Masseneinwanderung erlaubt.
Ami Ascher, ein israelischer Übersetzer, spricht von einem „kranken Israel“, das einer Heilung bedürfe. Juden müssten ihre „Phobie vor einer Rückkehr“ überwinden.

Zusammenarbeit mit Organisation für jüdische Flüchtlinge?

Enttäuscht von der Konferenz zeigte sich Levana Samir, die Präsidentin eines Verbands, der sich für ägyptische Juden in Israel einsetzt. In dem Blog „Point of No Return“ zitiert sie ihre Worte an die Teilnehmer: „Ich bin hier, um euch die Hand zu reichen und euch zu bitten, den Kampf um die Rückgabe eures Besitzes und um Schadensersatz weiterzuführen, denn ich bin selbst ein Flüchtling; ein jüdischer Flüchtling aus Ägypten. Unser ganzer Familienbesitz und unsere Identität wurden uns genommen, dann wurden wir ausgewiesen (…). Ich schlage vor, dass wir – jüdische und palästinensische Flüchtlinge – unsere Anstrengungen zusammenlegen, um unseren Besitz zurückzubekommen sowie sichere Schadensersatzzahlungen.“
Die Reaktionen seien verhalten gewesen, lediglich der Gründer von „Sochrot“ habe ihr versprochen, eine Zusammenarbeit in Betracht zu ziehen. Entrüstet zeigt sich Samir unter anderem von dem Vorschlag, dass alle Rückkehrer die Häuser bekämen, die heute dort stehen, wo ihre Vorfahren gelebt haben. Die Flüchtlinge, die nicht zurückkehren wollten, würden alle Rechte einer israelischen Staatsbürgerschaft erhalten. Den Plan eines Staates für zwei Völker hält Samir für sinnlos. Deshalb ist ihr Fazit: Israelis hätten auf dieser Tagung die Vernichtung ihres eigenen Staates geplant.

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