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Netanjahu: Im Notfall ein Alleingang

NEW YORK (inn) – Die Welt darf sich nicht von der Charme-Offensive des iranischen Präsidenten Hassan Rohani blenden lassen. Das hat der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung am Dienstag in New York gefordert.
Warnte davor, sich von Rohanis Rhetorik blenden zu lassen: Benjamin Netanjahu

Netanjahu erklärte, ein Blick in die berufliche Vergangenheit Rohanis widerlege seine gegenwärtige Rhetorik: Als Vorsitzender des iranischen Sicherheitsrates von 1989 bis 2003 habe Rohani etwa von den Bombenanschlägen auf ein jüdisches Zentrum in Buenos Aires gewusst, bei dem der Iran mitgewirkt habe. Rohani klinge zwar nicht wie sein Vorgänger Mahmud Achmadinedschad. „Aber was das iranische Nuklearprogramm angeht, gibt es nur einen Unterschied: Achmadinedschad war ein Wolf im Wolfspelz. Rohani ist ein Wolf im Schafspelz.“

Eine Frage des Belegs

Letztlich müsse der Iran an seinen Taten gemessen werden. Der Iran baue nicht an einem militärischen Nuklearprogramm. Netanjahu sagte: Wenn es anders wäre, würde das Land Inspektoren zulassen und keine Raketen bauen, deren einziger Zweck es sei, nukleare Sprengköpfe aufzunehmen. „Es ist nicht schwer zu belegen, dass der Iran ein nukleares Waffenprogramm hat. Es ist schwer zu belegen, dass er es nicht hat.“
Hinter Rohanis Charme-Offensive stecke nur die Absicht, den Iran von den Sanktionen zu befreien. Das iranische Volk, das die Sanktionen spüre, setze das Regime unter Druck. Das Vorbild des Iran sei Nordkorea, das ebenfalls unerhebliche Zugeständnisse gemacht habe, inzwischen aber eine Atombombe besitze. „Ein nuklear bewaffneter Iran im Nahen Osten wäre kein weiteres Nordkorea. Es wäre wie 50 weitere Nordkoreas.“
Netanjahu erklärte, Israel werde notfalls auch alleine gegen den Iran vorgehen. „Dabei wird Israel wissen, dass wir auch viele andere verteidigen.“ Vom Iran verlangte der israelische Premier vier Schritte: Den Stopp der Uran-Anreicherung, die Ausfuhr allen angereicherten Urans, den Abbau der Atomanlagen und das Ende der Arbeit mit schwerem Wasser, das der Anreicherung von Plutonium dient.

Iran: Netanjahu lügt

Der Iran warf Netanjahu vor, seine Rede sei „Säbelrasseln“ und aufrührerisch. Den Vorwurf, der Iran strebe Atomwaffen an, wies er zurück. „Der israelische Premierminister sollte nicht einmal daran denken, den Iran anzugreifen, geschweige denn dies zu planen“, zitiert ihn die amerikanische Zeitung „New York Times“. Die iranische „Politik des Lächelns“ sei besser als zu „lügen“.
Die amerikanische Regierung pflichtete in einer ersten Reaktion Netanjahu bei. Es sei angemessen, gegenüber dem Iran eine skeptische Haltung einzunehmen, erklärte der Sprecher des Weißen Hauses Jay Carney laut der Zeitung „Jerusalem Post“. Dennoch wollten die USA es weiterhin auf dem diplomatischen Weg versuchen, mit dem Iran eine Einigung zu erzielen.

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