Neben dem Wappen auf der Seite steht auf Englisch und Arabisch: „Willkommen bei dem offiziellen Instagram-Konto der Präsidentschaft der Syrisch-Arabischen Republik.“ Auf den Bildern ist vom Bürgerkrieg, zerstörten Städten oder gar vergasten Menschen nichts zu sehen. Bei der geschmacklosen Selbstdarstellung zeigt sich Syriens First Lady im saloppen gestreiften T-Shirt oder in modischer Markenkleidung. Mal kniet sie vor einer älteren Frau im Rollstuhl, herzt Kinder oder kocht mit arabischen Frauen. Diese tragen alle Kopftuch, nur Asma hält viel auf eine gepflegte Frisur ohne Kopftuch.
Präsident Assad ist auf den meisten Fotos mit einem maßgeschneiderten Anzug und blauem Schlips zu sehen. Stets lächelnd ist er im Gespräch mit Besuchern abgebildet oder mit der Bevölkerung. Einige Bildern lassen sich sogar anklicken. Daraufhin läuft ein kleiner Film ab, etwa wie Assad freundlich lächelnd Soldaten in Kampfmontur die Hände schüttelt.
Leben im Luxus
Psychologen und Psychiater haben öfter versucht, das Verhalten von Baschar und Asma Assad zu analysieren, angeblich eine „in der Hölle geschlossene Ehe“. Schließlich stammen beide aus „gutem Haus“. Asma ist in England geboren und aufgewachsen, während Baschar in England zum Augenarzt ausgebildet worden ist. Die gut aussehende Asma hat französische Literatur und Computerwissenschaften studiert. „Hübsch und überdurchschnittlich intelligent zu sein, steht nicht im Widerspruch zu Habgier“, behauptete der amerikanische Psychiater Keith Ablow gegenüber dem amerikanischen Sender „Foxnews“.
Syriens First Lady ist bekannt für ihre Kauflust, unter der auch andere Diktatoren-Gattinnen litten, wie die Palästinenserin Suha Arafat oder Imelda Marcos, die frühere First Lady der Philippinen. Asma Assad soll Möbel im Wert von 320.000 Euro bei „DN Designs“ in London bestellt haben. Beim berühmten Londoner Kaufhaus „Harrods“ habe sie neben teurem Schmuck auch eine Vase zum Preis von fast 4.000 Euro gekauft. Das Geld dafür stellte ihr Mann zur Verfügung. Der habe in seinem öffentlichen Amt ein Vermögen von einer Milliarde Dollar angehäuft. Ein ehemaliger Assad-Berater soll über Asma gesagt haben: „Sie hat kein Herz. Sie ist davon besessen, schick und schön auszusehen. Sie führt ein ausladendes Luxusleben. Anderes ist ihr unwichtig.“
Widersprüchliche Persönlichkeit
Baschar Assad hat bei seinem Dozenten in der Augenabteilung von Londons St. Mary Hospital, Edmund Schulenburg, einen positiven Eindruck hinterlassen. Schulenburg sagte über „Dr. Baschar“, er sei als Augenarzt besser geeignet, denn als Politiker. „Der ist nicht jemand, der chemische Waffen einsetzen würde.“ Assad sei kein „starker Charakter und keine Führungsfigur“, sagte Schulenberg der britischen Zeitung „Daily Mail“. Im Widerspruch zum Ansehen Assads als Verbrecher und Massenmörder, erinnert sich Schulenburg an ihn als einen „sensiblen jungen Mann, unglaublich höflich und pünktlich“. Assad habe 18 Monate in London verbracht, alleine in einer Mietwohnung gelebt, fast nie über seine Familie gesprochen und neben Phil Collins auch Whitney Houston verehrt.
1994 ist Baschars älterer Bruder Basel bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Eigentlich hatte der Vater, Hafez el Assad, den älteren Sohn als Nachfolger vorgesehen. Doch so wurde Baschar Assad nach Damaskus zurückgerufen, um sich auf das Amt des Präsidenten nach dem Tod seines Vaters im Jahr 2000 vorzubereiten.