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Gesetz: Feuerwaffen müssen am Arbeitsplatz bleiben

JERUSALEM (inn) – Am Dienstag ist landesweit ein neues Feuerwaffengesetz des Ministeriums für öffentliche Sicherheit in Kraft getreten. Demnach müssen Sicherheitsbeamte ihre Waffen nach Feierabend am Arbeitsplatz deponieren und dürfen sie nicht mehr mit nach Hause nehmen.
Feuerwaffen müssen Sicherheitsleute ab jetzt nach Dienstschluss am Arbeitsplatz lassen.

Das Gesetz besteht schon seit dem Jahr 2008, es wurde bis jetzt aber nicht oft angewendet. Doch im Mai tötete ein ehemaliger Sicherheitsoffizier bei einer Schießerei in Be‘er Scheva vier Menschen und sich selbst (Israelnetz berichtete). Daraufhin ordnete das Ministerium an, dass jeder Sicherheitsbeamte ab dem 27. August dieses Jahres seine Waffe nach Dienstschluss am Arbeitsplatz lassen muss.
Nicht betroffen von der Regelung sind israelische Bildungsinstitutionen. Dort ist die Aufbewahrung von Waffen verboten. Die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, das Ministerium arbeite an einer Lösung dieses Problems, da sonst tausende Sicherheitsbeamte das Gesetz umgehen könnten.
Der Leiter der Lizenzverwaltung für Feuerwaffen am Sicherheitsministerium, Ja‘akov Amit, erklärte, das Ziel des Gesetzes sei es, „die Anzahl von Waffen in den Händen der Bevölkerung zu reduzieren“. Einrichtungen, die sich nicht danach richteten, könnten ihre Feuerwaffen-Lizenz verlieren. „Wir glauben, wenn es weniger Feuerwaffen gibt, werden sie auch weniger benutzt“, fügte Amit hinzu.
Derzeit befinden sich in Israel etwa 290.000 Feuerwaffen im Privatbesitz. Darunter fallen etwa 170.000 Waffen, die Privatleuten gehören. Den Rest besäßen Sicherheitsfirmen, Schießanlagen und Siedlungen, sagte Amit.
Nach Angaben der „Jerusalem Post“ seien in den vergangenen zehn Jahren mehr als 30 Morde von Sicherheitsangestellten begangen worden, als diese außer Dienst waren. Dazu gehörten auch Tötungen von Ehepartnern.
Einige kleinere Unternehmen stehen dem Gesetz ablehnend gegenüber, da es für sie oft schwierig ist, die Waffen während der Aufbewahrung umfassend zu sichern. Außerdem fürchten sie wegen des hohen Wertes von Feuerwaffen auf dem Schwarzmarkt Einbrüche in die Lager. Eine Handfeuerwaffe könne dort umgerechnet etwa 2.050 bis 3.070 Euro einbringen.

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