Die Untersuchung basiert auf Zahlen aus dem Jahr 2011. Demnach verstößt etwa ein Zehntel der israelischen Unternehmen gegen das Mindestlohn-Gesetz. Eine höhere Verstoß-Rate gebe es nur in Kanada, berichtet die Tageszeitung „Ha‘aretz“. Betroffen sei jeder achte Bürger, vor allem aber Neu-Einwanderer, gefolgt von Alleinstehenden und nicht-jüdischen Bürgern.
Der Mindestlohn liegt derzeit bei 4.300 Schekel (901 Euro) oder 23,12 Schekel pro Stunde (4,85 Euro). Die Verstöße treten vor allem in den Bereichen Landwirtschaft, Gastronomie und Verpflegung auf, aber auch im Gesundheits- und Pflegewesen. In diesen Branchen gebe es einen hohen Anteil ausländischer oder minderqualifizierter Arbeiter.
Der auf Arbeitsrecht spezialisierte Anwalt Gal Gorodeisky sagte, viele Arbeitgeber verstießen gegen den Mindestlohn, weil sie damit rechneten, ihre Beschäftigten seien zu ängstlich oder ahnungslos, um dagegen zu klagen. Aus seiner Sicht sind Sammelklagen das beste Mittel, um gegen die Verstöße vorzugehen.
