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Viele Tote bei Anschlag im Libanon

BEIRUT (inn) – Bei einem Bombenanschlag in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut sind in der Nacht zum Freitag mindestens 22 Personen getötet worden. Die Regierung beschuldigte Israel, an dem Vorfall beteiligt zu sein.
Ob hinter dem Bekennervideo die wahren Täter stecken, muss noch ermittelt werden.

Wie das libanesische Innenministerium mitteilte, wurden zudem über 200 Menschen zum Teil schwer verletzt, mehrere Personen werden derzeit noch vermisst. Die Detonation der Autobombe, die bis zu 60 Kilogramm Sprengstoff enthalten haben soll, ereignete sich in einem Stadtteil, der als Hochburg der radikal-islamischen Hisbollah gilt. Unklar ist bislang, ob die Bombe von einem Selbstmordattentäter gezündet wurde. Die Auswertung von Überwachungskameras soll darüber Aufschluss geben, berichtet die libanesische Tageszeitung „The Daily Star“.
Es wird spekuliert, dass der Anschlag mit der Beteiligung der Hisbollah am syrischen Bürgerkrieg in Zusammenhang steht. Die Miliz kämpft dort auf Seiten des Machthabers Baschar al-Assad, was viele Libanesen ablehnen. In einem YouTube-Video bekannte sich eine Gruppe namens „Brigade von Aischa“ zu dem Anschlag. Aischa ist der Name einer der Frauen des islamischen Propheten Mohammed. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, kündige ein maskierter Mann in dem Video weitere Anschläge an und rufe die libanesische Bevölkerung dazu auf, sich von den Hisbollah-Hochburgen fernzuhalten. Der Anschlag sei die zweite Botschaft an Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah, der sowohl als israelischer, wie auch als iranischer Agent bezeichnet wurde. Die erste Botschaft an Nasrallah war demnach wahrscheinlich ein Bombenanschlag am 9. Juli. Damals waren 53 Menschen verletzt worden.

Anschlag zeige „Fingerabdrücke Israels“

Die libanesische Regierung hat indes Israel eine Beteiligung an dem Terroranschlag unterstellt. Präsident Michel Suleiman sagte, die Explosion zeige die „Fingerabdrücke Israels“, und solle dazu dienen, sein Land zu destabilisieren. Wie die Zeitung „Yediot Aharonot“ berichtet, erklärte auch der designierte Premierminister Taman Salam, Israel habe den größten Nutzen von der Explosion. Innenminister Marwan Charbei beschuldigte bei einem Fernsehauftritt ebenfalls den jüdischen Staat und erklärte, der Anschlag könne in Zusammenhang mit einer Explosion stehen, die sich in der vergangenen Woche nahe der israelisch-libanesischen Grenze zugetragen hatte. Dabei waren vier israelische Soldaten verwundet worden (Israelnetz berichtete). Auch verschiedene Parlamentsabgeordnete sehen in Israel den Drahtzieher hinter dem Anschlag.

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