Bei dem Treffen war auch die nationale Sicherheitsberaterin Susan Rice anwesend. Kerry erklärte, Frieden sei ein „strategischer Imperativ“ sowohl für Israelis als auch Palästinenser. Der Frieden habe auch deswegen eine Chance, weil „Friedensgegner“ in den vergangenen zwei Jahren schwächer geworden seien. Der Außenminister habe sich außerdem irritiert über den Siedlungsbau im Westjordanland gezeigt, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Ein Teilnehmer des Treffens erklärte gegenüber der Zeitung, die Zweifel an Kerrys Initiative und das Misstrauen gegen die Palästinenserführung seien bei den jüdischen Gästen spürbar gewesen.
Kerry lobte sowohl Israels Premierminister Benjamin Netanjahu als auch den palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas, beide seien die richtigen Persönlichkeiten, um zu einem Ergebnis zu kommen. Laut Kerry sind im Friedensprozess fünf Aspekte wichtig: Sicherheit, Wirtschaft, internationale Beziehungen, die öffentliche Meinung und direkte Gespräche zwischen beiden Seiten. Am heutigen Freitag ist ein Treffen mit Führungspersönlichkeiten der Arabisch-Amerikanischen Liga geplant.
Wie Kerrys Ministerium mitteilte, sollen die israelisch-palästinensischen Friedensverhandlungen am 14. August in Jerusalem fortgesetzt werden. Für diese Gespräche werde noch kein Durchbruch erwartet, sagte eine Ministeriumssprecherin laut der Zeitung „Yediot Aharonot“. Zuletzt hatten Israelis und Palästinenser am 30. Juli am Verhandlungstisch gesessen, zum ersten Mal seit fast drei Jahren.
Die Palästinenser haben sich derweil in einem Brief an das US-Außenministerium über den Siedlungsbau der Israelis beschwert. Chef-Unterhändler Saeb Erekat bezeichnete die jüngsten Siedlungspläne darin als Anzeichen für Israels Mangel an Ernsthaftigkeit.