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Wirbel um Bennett-Aussagen

RAMALLAH (inn) – Das palästinensische Kabinett in Ramallah hat am Dienstag den israelischen Wirtschaftsminister Naftali Bennett scharf kritisiert. Der Vorsitzende der Partei HaBeit HaJehudi hatte jüngst mit Äußerungen zum Töten von Terroristen für Wirbel gesorgt.
Naftali Bennett will Terroristen lieber tot als festgenommen sehen.

„Wenn du einen Terroristen fasst, dann musst du ihn einfach töten.“ Das hatte Bennett laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ bei einer Sitzung des israelischen Kabinetts über die Freilassung von in Israel inhaftierten Palästinensern gesagt. Der Vorsitzende des nationalen Sicherheitsrates, Ja‘akov Amidror, habe Bennett darauf hingewiesen, dass solch ein Vorgehen illegal ist. Der Wirtschaftsminister habe darauf geantwortet: „Ich habe viele Araber in meinem Leben getötet – und damit gibt es gar kein Problem.“
Nach Ansicht des Kabinetts der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) sind die Äußerungen „eine deutliche Drohung“. Die Minister forderten auf ihrer wöchentlichen Sitzung die internationale Staatengemeinschaft und Menschenrechtsgruppen dazu auf, palästinensische Häftlinge zu schützen und Israel zu drängen, internationales Recht zu befolgen. Das berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“.
Bereits am vergangenen Mittwoch hatte das palästinensische Ministerium für Außenangelegenheiten im Westjordanland Israel dazu aufgefordert, Bennetts Äußerungen zu untersuchen. Die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) erklärte in einer Stellungnahme an die USA: „Es ist extrem alarmierend, dass ein öffentlicher Vertreter Israels auf Ministerebene zum Mord aufruft und sich rassistisch äußert, ohne dafür verantwortlich gemacht zu werden.“
Bennetts Büro teilte nach der Veröffentlichung in der Zeitung „Yediot Aharonot“ mit, die Bemerkungen des Ministers seien missverstanden worden. Bennett habe darüber gesprochen, feindliche Kämpfer im Rahmen von Armeeoperationen zu töten. Laut der Onlinezeitung „Times of Israel“ habe der Sprecher hinzugefügt, es sei möglicherweise sinnvoller, einen gefassten Terroristen zu töten, statt ihn festzunehmen und später wieder freizulassen.

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