Suche
Close this search box.

Peres trifft japanischen Außenminister

JERUSALEM / RAMALLAH (inn) – Der japanische Außenminister Fumio Kishida hat sich am Mittwoch mit dem israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres in Jerusalem getroffen. Kishida ist anlässlich der vierten Ministertagung der „Vier-Parteien-Union für den Korridor des Friedens und Wohlstands“ in der Region.
Der japanische Außenminister Kishida traf sich unter anderem mit Peres.

Peres dankte Kishida zu Beginn des Treffens besonders herzlich für eine japanische Initiative, welche die Errichtung eines agrarindustriellen Parks in Jericho finanziert. Dadurch sollen die landwirtschaftlichen und gewerblichen Beziehungen zwischen Israel, Jordanien und den Palästinensern gestärkt werden.
Das Staatsoberhaupt erinnerte daran, dass er selbst nach Japan geflogen sei, um eine Vereinbarung mit der japanischen Regierung über das Industrieprojekt zu treffen. „Die ganze Zeit schien das weit weg, aber dies ist eines der erfolgreichsten und ausgeklügelsten Programme“, sagte er. „Frieden muss eine wirtschaftliche Seite haben“, ergänzte er. Das Projekt sei wirtschaftlich und kulturell wichtig. Es zeige, dass nicht nur geredet, sondern auch gehandelt werde.
Japan habe für den Industriepark die Infrastruktur und ein Solarkraftwerk finanziert, außerdem den Bau eines Verwaltungsgebäudes. Zudem ermöglicht die japanische Unterstützung die Einrichtung einer Abwasseraufbereitungsanlage, die im März 2014 in Betrieb genommen werden soll. Der Park soll im Frühjahr 2014 öffnen, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.
Sein Respekt für die Japaner sei „gewaltig“ gestiegen, sagte Peres. Nicht nur wegen des Projekts in Jericho, sondern auch wegen der Art und Weise, wie sich das Land von dem Erdbeben im Jahr 2011 erholt habe. „Ich kenne kein anderes Volk, das wie Japan damit umgegangen ist“, erklärte Peres. Er lobte das ruhige, konstruktive und mutige Vorgehen des Landes auf dem Weg zur Rehabilitation.
Weiterhin äußerte der israelische Staatspräsident seine Anerkennung für Japans Bemühungen, den Iran von seinem Atomwaffenprogramm abzubringen. Es gebe bereits genug Bomben weltweit und Japan habe darunter mehr als jedes andere Land gelitten.

„Kräfte vereinigen“

Peres sprach sich außerdem dafür aus, dass bei den Beziehungen Japans zum Nahen Osten einen Schwerpunkt im Bereich Wissenschaft und Technik angestrebt werden sollte. Dieser müsse nicht im Bereich Energie liegen. „Das Problem des Nahen Ostens ist nicht Energie, sondern Frieden“, sagte er. Israel und Japan könnten ihre Kräfte vereinigen, um den Menschen einen Weg zum Frieden und aus Armut, Arbeitslosigkeit und Leiden zu zeigen.
Kishida betonte die schon lange andauernden Beziehungen seines Landes zu Israel und lobte die Arbeit der Botschafter beider Länder, die einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der Beziehungen geleistet hätten. Er dankte Israel außerdem für die Hilfsleistungen nach dem Erdbeben, besonders für die medizinische Unterstützung. „Das hat die Herzen der Menschen berührt und die Verbindung zwischen uns gestärkt“, erklärte der japanische Außenminister.
Er wünsche sich außerdem, dass das Verhältnis in den kommenden 60 Jahren noch enger und produktiver werde. Vergangenes Jahr feierten beide Länder den 60. Jahrestag ihrer diplomatischen Beziehungen. Er sei sehr glücklich, so kurz nach dem Besuch des US-Außenministers John Kerry in Israel zu sein, ergänzte Kishida. Dessen Bemühungen für eine Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen wertete er als positive Entwicklung.
Japan unterstütze den Friedensprozess ebenso und hoffe auf einen aufrichtigen Dialog, sagte er zu Peres. Kishida forderte von Israel aber auch, die Siedlungsaktivitäten einzustellen, berichtet die Nachrichtenagentur „Global Post“.

Treffen mit Abbas

Nach einem Treffen mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu reiste Kishida weiter nach Ramallah. Dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas versprach er, Japan werde umgerechnet etwa sechs Millionen Euro an die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) spenden, um den Aufbau der Infrastruktur in den palästinensischen Gebieten zu unterstützen. Kishida forderte von der PA außerdem, auf einseitige Handlungen zu verzichten, damit die Friedensverhandlungen vorangehen könnten. Weiterhin verlangte er, dass die Autonomiebehörde ihre Bemühungen um Eigenstaatlichkeit stoppen und nicht auf Mitgliedschaft in Internationalen Organisationen drängen solle.
Abbas sagte, er blicke positiv auf eine Wiederaufnahme der Verhandlungen. Die Palästinenser würden sich ernsthaft bemühen, wenn die Gespräche erst einmal wieder begonnen hätten.
Der „Korridor für Frieden und Wohlstand“ ist eine japanische Initiative in Zusammenarbeit mit der PA, Israel und Jordanien. Die Initiative sei Japans Beitrag an die Palästinenser zur Koexistenz mit deren Nachbarn, berichtet „Jerusalem Post“. Die Ministertagung findet am heutigen Donnerstag in Jericho statt.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen