Die israelische Regierungspolitik dürfe nicht mit der Apartheid in Südafrika verglichen werden, sagte Bandmitglied Neil Tennant. Seiner Meinung nach praktiziert Israel teilweise eine rohe und gefühllose Politik, begründet durch Verteidigungspolitik. „Das Land bietet aber auch allgemeines Wahlrecht und gleiche Rechte für jeden Einwohner – Juden und Araber“, zitiert die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“ aus einer Stellungnahme auf der Internetseite der Band.
Im Apartheids-Gebiet in Südafrika könnten Musiker immer nur vor einem ausgewählten Publikum auftreten. In Israel dagegen habe jeder die Möglichkeit, ein Ticket zu kaufen und das Konzert zu besuchen.
Die pro-palästinensische Gruppe „Innovative Gemüter“ hatte ein Plakat veröffentlicht, auf dem die „Pet Shop Boys“ zur Absage ihres Konzerts aufgefordert werden. Das Poster zeigt die beiden Sänger Neil Tennant und Chris Lowe mit Sonnenbrillen, auf denen geschrieben steht: „Ein Kind wird jeden Tag getötet. Zwei Kinder werden jeden Tag eingesperrt.“ Die Gruppe kündigte für den kommenden Mittwoch vor dem „Britischen Filminstitut“ eine Demonstration während der Vorführung des Films „Panzerkreuzer Potemkin“ an. Die „Pet Shop Boys“ werden ebenfalls an der Vorführung teilnehmen. Sie haben zu dem Film aus dem Jahr 1925 eine neue Filmmusik geliefert.
Die Produktionsfirma der Band, „Plug Production Generator“, sieht den Protesten entspannt entgegen. „Wie so oft, wenn Künstler hierher kommen, üben dieselben Organisationen erneut Druck aus. Wir nehmen das nicht sehr ernst“, heißt es in einer Stellungnahme der Firma. Die Vorbereitungen für den Auftritt der „Pet Shop Boys“ in Tel Aviv liefen bereits und die Band freue sich sehr auf den Besuch in Israel.