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Häftlingsentlassung für Friedensgespräche?

JERUSALEM (inn) – Die überwiegende Mehrheit der jüdischen Bevölkerung in Israel hält die palästinensische Forderung „Freilassung von Häftlingen gegen Friedensgespräche“ für inakzeptabel. Das ergab eine Umfrage des amerikanischen Meinungsforschungsinstituts „Smith Research“. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu kündigte unterdessen an, Israel werde keinerlei Vorbedingungen für die Wiederaufnahme von Verhandlungen erfüllen.
Die Palästinenser fordern unter anderem die Freilassung von Gefangenen aus israelischer Haft.

Rund 85 Prozent der jüdischen Israelis sind gegen die palästinensische Vorbedingung für neue Friedensgespräche. 15 Prozent würden die Freilassung von Häftlingen unterstützen, wenn dies die Palästinenser wieder an den Verhandlungstisch brächte. Das berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.
Die Teilnehmer wurden auch danach befragt, wie sich ihrer Meinung nach ein Rückzug Israels aus dem Westjordanland auswirken würde. Rund 68 Prozent waren der Ansicht, dies schade Israels Sicherheit. Die restlichen Befragten meinten, die Sicherheit würde sich dadurch verbessern.
Die Umfrage wurde in der vergangenen Woche vorgenommen. 407 jüdische Israelis wurden befragt.
Premierminister Netanjahu teilte gegenüber dem Knessetkomitee für Außenangelegenheiten und Verteidigung am Montag mit, nichts halte ihn davon ab, Friedensverhandlungen zu beginnen – außer Vorbedingungen. Er habe gegenüber dem US-Außenminister John Kerry immer wieder darauf hingewiesen, dass die Palästinenser, auf Vorbedingungen bestünden, um die Gespräche zu umgehen. Zudem hätten die Palästinenser jedes Mal neue Forderungen gestellt, sobald Israels Regierung einer palästinensischen Forderung nachgegeben habe.

Palästinenser lehnten Geste ab

Am Montag hatte die Online-Zeitung „Times of Israel“ berichtet, dass Netanjahu im vergangenen Jahr die Freilassung von 50 palästinensischen Sicherheitsgefangenen angeboten habe, um Abbas zurück an den Verhandlungstisch zu bringen. Dabei handelt es sich um Palästinenser, die vor Abschluss der Oslo-Abkommen verhaftet und zu langjährigen Strafen verurteilt wurden. Die Palästinenser hätten das Angebot als inakzeptabel abgelehnt und stattdessen die Entlassung aller 107 Gefangenen aus dieser Zeit gefordert.

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