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Griechischer Außenminister in Israel und Palästinensergebieten

JERUSALEM (inn) – Die israelische und palästinensische Führungsspitze hat sich mit dem griechischen Außenminister Dimitris Avramopoulos getroffen. Staatspräsident Schimon Peres gab Ratschläge zur griechischen Wirtschaftskrise.
Griechenlands Außenminister Dimitris Avramopoulos will sowohl mit den Israelis als auch den Palästinensern befreundet sein.

Peres berichtete Avramopoulos von seiner eigenen Erfahrung mit Wirtschaftskrisen. Als er 1984 Premierminister gewesen sei, habe er mit einer Inflation von 450 Prozent zu kämpfen gehabt. Die Menschen hätten den Mut verloren und nicht an eine Lösung für die Situation geglaubt. Dann sei die Inflationsrate innerhalb von neun Monaten auf 16 Prozent gesunken. Er habe damals unbequeme Maßnahmen ergreifen müssen, die große Proteste hervorgerufen hätten, aber am Ende habe es sich gelohnt, sagte Peres am Donnerstag laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“. Er sehe in Griechenland erste Anzeichen dafür, dass die Krise zu Ende gehe.
Avramopoulos pflichtete dem israelischen Staatsoberhaupt bei: „Wenn die Krise endlich überstanden ist, werden die Griechen sehen, dass ihre Opfer nicht vergeblich waren.“ Bis dahin tue seine Regierung ihr Bestes. Peres und der griechische Minister kennen sich seit über 20 Jahren. Bei ihrem ersten Treffen war Avramopoulos Bürgermeister von Athen. „Ich profitiere immer wieder von Peres‘ Weisheit“, sagte er.

„Siedlungen verletzen internationales Recht“

Bei seinem Besuch in Ramallah schlug Avramopoulos andere Töne an. Gemeinsam mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas bezeichnete er israelische Siedlungen im Westjordanland als „nach internationalem Recht illegal“ und als Hindernis für eine friedliche Lösung. Das berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA. An Abbas gerichtet sagte er: „Die Beziehungen zwischen Griechenland und den Palästinensern sind etwas Besonderes, und die palästinensische Position ist eine Priorität griechischer Außenpolitik.“

Netanjahu: Jerusalem und Athen Grundlage der westlichen Zivilisation

Bereits am Mittwoch traf Avramopoulos mit Premierminister Benjamin Netanjahu zusammen. Netanjahu lobte Athen und Jerusalem als Grundlage der westlichen Zivilisation und sagte, dass sich die Verbindungen von Israel und Griechenland in den vergangenen Jahren gefestigt hätten. Avramopoulos äußerte den Wunsch, in Wirtschaft, Energie, Forschung und Tourismus enger mit Israel zusammenzuarbeiten. „Letztes Jahr haben 400.000 Israelis Griechenland besucht“, sagte er, „und ich denke, die Zahl wird dieses Jahr steigen.“

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