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Mehr deutsche Hilfe für Schoah-Überlebende

BERLIN / JERUSALEM (inn) – Die Bundesregierung weitet ihre Finanzierung für Holocaust-Überlebende aus, die einen Pflegedienst benötigen. Dies teilte die „Jewish Claims Conference“ (JCC) nach Verhandlungen in Jerusalem mit.
Überlebende der Judenvernichtung erhalten mehr Geld von der Bundesregierung.

Nach Angaben der JCC soll die für die Versorgung zu Hause bestimmte Summe für die Jahre 2014 bis 2017 um 772 Millionen Euro aufgestockt werden. Für 2014 hatten Bundesregierung und Claims Conference bereits zuvor etwa 142 Millionen Euro vereinbart. Im Jahr 2015 soll die Summe um 45 Prozent auf 205 Millionen Euro steigen, 2016 auf 210 Millionen Euro und 2017 auf 215 Millionen Euro. Etwa 56.000 Überlebende erhalten derzeit durch die Organisation eine Hauspflege.
„Mit dieser neuen Vereinbarung wird die Claims Conference einerseits die Zahl der Nutznießer erhöhen und dadurch Wartelisten von Überlebenden für Pflege zu Hause beseitigen können. Andererseits kann sie die Stundenzahl pro Person auf ein minimales Niveau der Würde erhöhen“, schrieb der JCC-Vorstandsvorsitzende Julius Berman laut der Onlinezeitung „Times of Israel“ an den Vorstand.
Die Bundesregierung stimmte ferner zu, die Auswahlkriterien für Entschädigungsprogramme lockern. So sollen ab 2014 auch Juden, die in sogenannten offenen Ghettos gelebt haben, mit einbezogen werden. Dort mussten sie unter einer Ausgangssperre leiden, verloren ihre Arbeitsplätze und waren Verfolgung ausgesetzt. Ein Beispiel ist das damals rumänische Czernowitz (Tscherniwzi), das heute in der Westukraine liegt.
Erstmals seit Aufnahme der Gespräche in Luxemburg 1951 hielt die JCC vorige Woche Verhandlungen in Israel ab. Die deutschen Unterhändler trafen sich mit Überlebenden in Tel Aviv, Bnei Brak und Jerusalem. Über den neuen Vertrag verhandelten sie in der Jerusalemer Schoahgedenkstätte Yad Vashem.
Frühere Sitzungen über mögliche Zahlungen an Überlebende hatten vor allem in Berlin stattgefunden, aber in jüngster Zeit auch in New York und Washington. Ein Hintergrund über die „Jewish Claims Conference“ ist hier zu lesen: http://www.israelnetz.com/nachrichten/detailansicht/aktuell/60-jahre-luxemburger-abkommen-21194/

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