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Erekat fordert Ende der palästinensischen Erniedrigung

RAMALLAH (inn) – Israels Straflosigkeit trotz seiner Vergehen an den Palästinensern muss nach 65 Jahren ein Ende finden. Dies fordert der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erekat in einem Beitrag, den die Nachrichtenagentur „Ma‘an“ am Dienstag veröffentlicht hat. Anlass ist die „Katastrophe“ (Nakba), die aus arabischer Sicht die israelische Staatsgründung vor 65 Jahren nach sich gezogen hat.
Will Israel nicht mehr ungestraft sehen: Saeb Erekat

„An jedem 15. Mai begeht eine Nation ihre historische Katastrophe“, beginnt der Artikel der palästinensischen Nachrichtenagentur. „1948 wurde das palästinensische Volk zum Exil verdammt, und sein Heimatland, Palästina, verschwand von den Landkarten. Etwa 418 Dörfer wurden zerstört und 70 Prozent unserer Leute wurden Flüchtlinge. 65 Jahre lang hat unser Volk die Unbeständigkeiten und die Erniedrigung durchlebt, als Fremde behandelt zu werden, sowohl im Exil als auch in ihrem eigenen Land. Heute kämpfen wir immer noch darum, Palästina auf die Landkarte zurückzuholen und auf Grundlage des internationalen Rechtes Gerechtigkeit für Palästinenser überall zu erlangen.“
Weiter schreibt Erekat: „Nach Jahrzehnten unerfüllter Resolutionen, die forderten, dass das palästinensische Volk die unveräußerlichen Rechte erhält, handelt Israel weiter straflos. 25 Jahre nach Palästinas historischem und schmerzhaftem Kompromiss, den Staat Israel auf 78 Prozent anzuerkennen, ist es Israel nicht nur misslungen, den Staat Palästina anzuerkennen, sondern es erweitert seine Kolonien weiter in unserem ganzen besetzten Land.“

„Palästinensische Rückkehr unabdingbar“

Der Fatah-Politiker fügt hinzu: „Die heutige Nakba lebt in elf Millionen Palästinensern in aller Welt. Ein Beispiel sind die palästinensischen Flüchtlinge im Irak und in Syrien, die unter den Folgen von sektiererischer Gewalt in Konflikten leiden, von denen sie kein Teil sind. Diese Lage zeigt einmal mehr, dass internationale Verantwortung für die Sicherheit und das Wohlergehen der Palästinenser nicht effektiv sein kann ohne die palästinensische Rückkehr in ihr Heimatland.“
Leider wolle die israelische Besatzungsmacht keinen Frieden, meint Erekat. Die Regierung habe jederzeit die Möglichkeit, sich zwischen Frieden und Siedlungen zu entscheiden. Doch sie habe sich für Letzteres entschieden. Ihre Minister riefen auf „zur Beseitigung des palästinensischen Staates und zum Bau von Siedlungen für eine Million Siedler im besetzten Gebiet“.
Der palästinensische Unterhändler verweist auf den Beobachterstatus, den die UNO der Autonomiebehörde im vergangenen November verliehen hatte: „Nach deutlich über einem halben Jahrhundert ist dies der erste Jahrestag der Nakba, an dem Palästina in den Vereinten Nationen als Staat anerkannt ist. Obgleich wir unter Besatzung sind, haben wir einen konkreten und positiven Schritt in die richtige Richtung unternommen. Wir werden demselben Weg weiter folgen, um unsere legitimen und unveräußerlichen Rechte ausüben zu können.“
Zum Abschluss fordert Erekat: „Wir müssen den 65 Jahren der Straffreiheit ein Ende setzen. Die internationale Gemeinschaft kann nicht weiter Gedenkfeiern begehen, ohne wirkliche Maßnahmen zu ergreifen. Israel muss sich dessen bewusst werden, dass der Preis für die Verweigerung der Rechte des palästinensischen Volkes höher ist als der Preis für das Friedenschaffen. In Israels Vorstellung ist diese Gleichung genau andersherum.“

Am „Tag der großen Katastrophe“, der auf den 15. Mai fällt, gedenken Palästinenser der rund 700.000 Araber, die nach der Staatsgründung Israels am 14. Mai 1948 flohen oder vertrieben wurden. Sie fordern ein Rückkehrrecht für alle Nachkommen derjenigen, die infolge des Unabhängigkeitskrieges aus Zwang oder freiwillig ihre Häuser verlassen haben.

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