Suche
Close this search box.

Jerusalem-Tag: „Araber sollten wählen gehen“

JERUSALEM (inn) – Der frühere Knessetvorsitzende Reuven Rivlin hat die Araber in der israelischen Hauptstadt zur Beteiligung an den Kommunalwahlen aufgerufen. Er sprach am Mittwoch vor dem Parlament anlässlich des Jerusalem-Tages, des „Jom Jeruschalajim“.
Eine große Parade steht im Mittelpunkt des "Jom Jeruschalajim". (Archivbild)

„Ich hoffe, dass bei den nächsten Wahlen für das Jerusalemer Stadtparlament mehr arabische Bürger die Wahllokale besuchen und bei der Gestaltung des Weges der Stadt mitwirken werden“, sagte Rivlin in seiner Rede. „Ich liebe Jerusalem, weil es unsere Fähigkeit testet, zusammen im jüdischen Staat zu leben.“
Wie das Internetportal „Arutz Scheva“ berichtet, ging der Abgeordnete auch auf die Beliebtheit der Küstenmetropole Tel Aviv ein: „Im Israel von 2013 ist es für viele Israelis natürlicher, den ‚Jom Tel Aviv‘ zu feiern als den ‚Jom Jeruschalajim‘. Aber ich meine, wenn Tel Aviv eine Ehrenurkunde an der Wand des zionistischen Unternehmens ist, dann ist Jerusalem das Zimmer.“
In der einst geteilten Stadt sei mittlerweile ein gemeinsames Leben entstanden, fügte Rivlin hinzu. Die Veränderung sei an öffentlichen Plätzen zu spüren. „Viele Stätten in Jerusalem sind zu einer gemeinsamen Lebensader geworden. Schulen und Hochschulen im Osten der Stadt, die in der Vergangenheit das israelische Bildungssystem boykottiert haben, assimilieren heute das Hebräische als praktische Sprache, als Sprache des gemeinsamen Lebens.“ Auch wenn er als Träumer angesehen werde – er glaube, „dass eine Teilung zwischen Bevölkerungen in Jerusalem keinen Erfolg haben wird“. Der Likud-Politiker tadelte Gewalt und Rassismus in der israelischen Hauptstadt.

Jerusalem-Tag seit 1967

Der „Jom Jeruschalajim“ wird seit der Wiedervereinigung Jerusalems im Jahr 1967 gefeiert. Er beginnt mit einer Parade durch die Stadt. Zudem gibt es Feiern an der Klagemauer und an verschiedenen Orten in Jerusalem. Juden bitten Gott darum, dass die Stadt für immer vereinigt bleiben wird.
Der Ostteil Jerusalems gehörte bis zum Sommer 1967 zu Jordanien. Im Sechs-Tage-Krieg wurde er von Israel erobert. Die Stadt wurde nach 19-jähriger Teilung wieder vereinigt. Seitdem haben Juden wieder Zugang zur Altstadt und damit auch zur Klagemauer, dem letzten erreichbaren Rest eines der beiden biblischen Tempel.
Nach jüdischer Überlieferung hat Gott bei der Erschaffung der Welt alle Schönheit in zehn Teile aufgeteilt. Neun von ihnen verwendete er allein für Jerusalem, den zehnten für den Rest der Welt. Ebenso verfuhr er mit allem Leid, das auf der Erde geschehen sollte. Wie keine andere Stadt trägt Jerusalem historische und religiöse Überlieferungen dreier Weltreligionen. Für Juden ist es die heiligste Stadt und für Muslime die drittheiligste nach Mekka und Medina. Christen glauben, dass Jesus hier gekreuzigt worden und auferstanden ist.

Rund 3.000 Jahre jüdische Geschichte

Die jüdische Geschichte Jerusalems ist rund 3.000 Jahre alt. Nach der Hebräischen Bibel hat König David die Stadt, die bereits Jahrhunderte vorher in ägyptischen Quellen erwähnt wurde, 997 vor der Zeitrechnung von den Jebusitern erobert. Seitdem war Jerusalem die Hauptstadt des jüdischen Königreiches. Vor seinem Tod kaufte David eine Tenne auf dem Berge Moria. Dort ließ sein Sohn Salomo den ersten Tempel bauen. Schon vorher galt der Berg als heilig. Der Überlieferung zufolge hat Gott Abraham befohlen, dort seinen Sohn Isaak zu opfern.
Nach Ende des Königreiches wurde Jerusalem nacheinander von den Babyloniern, Persern, Griechen und Römern erobert. Nach dem gescheiterten Aufstand unter der Leitung von Simeon Bar Kochba (132 bis 135 nach der Zeitrechnung) wurde Jerusalem zur römischen Militärkolonie Aelia Capitolina. Juden wurde der Zutritt zur Stadt untersagt. Das ganze Gebiet wurde Palästina genannt. Durch die Umbenennung wollten die Römer jede Erinnerung an das jüdische Leben in der Region auslöschen.
Byzantiner, Kreuzfahrer und Osmanen herrschten über Jerusalem, bis die Stadt 1917 von den Briten erobert wurde. Am 14. Mai 1948, mit dem Ende der britischen Mandatszeit, wurde der Staat Israel gegründet. Seit 1949 hat er Jerusalem als Hauptstadt. Da nach Vorstellung der UN Jerusalem internationalisiert werden sollte, haben alle Staaten mit diplomatischen Beziehungen zu Israel ihre Botschaften in Tel Aviv eröffnet.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen