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Abbas ist Ehrenbürger von Neapel

NEAPEL (inn) – Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat am Samstag die Ehrenbürgerschaft von Neapel erhalten. Die Auszeichnung stieß bei der jüdischen Gemeinschaft Italiens auf Kritik.
Ist jetzt auch Neapolitaner - Präsident Mahmud Abbas. (Archivbild)

In seiner Dankesrede forderte Abbas Israel dazu auf, die Friedensgespräche zu erneuern. Die Palästinenser wüssten, dass sich Italien für den Frieden einsetze, „und Israel sollte diese Gelegenheit ergreifen, die in der Zukunft vielleicht verschwinden wird“, sagte Abbas gemäß der Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
Der Rabbi für Neapel und Süditalien, Scialom Bahbout, kritisierte die Entscheidung. Abbas habe „Leichen im Keller“ und verdiene diese Ehrung nicht. „Es gibt wundervolle Menschen da draußen, die solch eine Ehre wert sind, und wir sind nicht dagegen, die Ehrenbürgerschaft einem Palästinenser zu verleihen“, betonte Bahbout laut der Online-Zeitung „Times of Israel“. Im Blick auf Abbas sehe dies jedoch anders aus. Dieser habe in seiner Diplomarbeit den Holocaust geleugnet und distanziere sich nicht von palästinensischen Terroranschlägen. Abbas hatte 1983 ein Buch mit dem Titel „Die geheimen Verbindungen der Nazis mit den Führern der zionistischen Bewegung“ veröffentlicht. Dort leugnet er die Ermordung von sechs Millionen Juden durch die Nazis und bezeichnet die Zahl als „übertrieben und erfunden“. Er bestreitet zudem die Existenz von Gaskammern in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten. In einem Interview mit der israelischen Tageszeitung „Ma‘ariv“ erklärte er später: „Damals befanden wir uns im Krieg mit Israel. Heute würde ich so etwas nicht mehr sagen.“
Bahbout schlug vor, auch dem israelischen Präsidenten Schimon Peres die Ehrenbürgerschaft von Neapel zu verleihen. Das Staatsoberhaupt wird in dieser Woche in Rom erwartet. Dort will sich Peres unter anderen mit Papst Franziskus treffen.

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