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„Frauen der Klagemauer“ dürfen laut beten

JERUSALEM (inn) – Zukünftig dürfen Frauen an der Klagemauer laut beten und den jüdischen Gebetsschal tragen. Mit diesem Urteil hob das Jerusalemer Bezirksgericht am Donnerstag die Entscheidung eines Magistratsgerichtes auf, das befunden hatte, dass laute Gebete der Frauen ein öffentliches Ärgernis darstellten.
Künftig ist es Frauen gestattet, mit lauter Stimme an der Klagemauer zu beten.

Das Tragen der Gebetsschals und lautes Gebet durch Frauen verletze weder die ortsüblichen Gepflogenheiten noch würde es ein öffentliches Ärgernis darstellen. Mit dieser Entscheidung des Jerusalemer Gerichts hat die Organisation „Frauen der Klagemauer“ einen Sieg errungen.
Die Forderung nach einem gleichberechtigten Umgang mit Gebeten an der Klagemauer ist in den vergangenen Monaten Gegenstand öffentlicher Diskussionen geworden.
Israelische Zeitungen schreiben von einer „historischen Entscheidung“, die Vorsitzende von „Frauen der Klagemauer“, Anat Hoffman, sagte: „Das Urteil hat die Klagemauer für alle Juden befreit.“ Sie erklärte weiter, die Entscheidung sei sehr wichtig , um das Judentum zurückzuerlangen, seine Werte neu zu definieren und auch die Klagemauer zurückzugewinnen. Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, fügte Hoffman an: „Die Organisation ‚Frauen der Klagemauer’ hat für die israelische Gesellschaft und die gesamte jüdische Welt wirklich etwas erreicht.“
Richter Mosche Sobell hatte in seiner Urteilsverkündung erklärt, dass „ortsübliche Gepflogenheiten“ nicht auch zwangsläufig eine orthodoxe Praxis bedeuten würden. Er gründete seine Entscheidung auf vorangegangene Urteile des Obersten Gerichtshofes.
Wenn Frauen an der Klagemauer laut singen, aus der Torah vorlesen oder den Tallit, den jüdischen Gebetsschal, tragen, dann entweihen sie nach Ansicht der zuständigen Geistlichen das Gebiet um die Klagemauer. Weil sie ihre Gebete gegen die an der Klagemauer gültigen Regeln abgehalten hatten, waren in den vergangenen Monaten mehrere Frauen inhaftiert worden (Israelnetz berichtete).
Im Dezember vergangenen Jahres hatte Netanjahu den Vorsitzenden der Jewish Agency, Natan Scharanski, um eine Lösung des Problems gebeten. Als Vorsitzender der Organisation, die Juden bei der Migration nach Israel unterstützt, könnte dieser eine Brückenfunktion zwischen den Juden in Israel und der Diaspora einnehmen, so die Hoffnung des Regierungschefs.

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