Nachdem die Regierung am Sonntag das Billigflugabkommen „Open Skies“ bestätigt hatte, waren die Mitarbeiter der Fluggesellschaften El Al, Arkia und Israir in einen offenen Streik getreten (Israelnetz berichtete). Kritiker des Abkommens bemängelten, dass die israelischen Fluggesellschaften durch ihre hohen Ausgaben für die Flugsicherheit nicht mit anderen Gesellschaften mithalten könnten. Bislang trägt der Staat 60 Prozent dieser Sicherheitskosten. Das sind jährlich etwa 137 Millionen Dollar. Das Finanzministerium kam den Anbietern nun entgegen und verkündete, der Staat werde künftig 97,5 Prozent der Ausgaben für die Flugsicherheit tragen. Die Regierung hatte ursprünglich vorgesehen, den Staat mit 80 Prozent der Kosten zu belasten.
Durch den Streik saßen Tausende Passagiere der israelischen Fluglinien fest. Mit der Einigung am Montagabend wurde ein für Dienstag angekündigter Streik der Mitarbeiter des Ben-Gurion-Flughafens in Tel Aviv abgewendet. Bei diesem wären auch die Reisenden internationaler Gesellschaften betroffen gewesen.
Ofer Eini, Leiter des Dachverbandes der israelischen Gewerkschaften (Histadrut), bedauerte, dass es zu einem Streik gekommen war: „Es ist schade, dass wir für etwas streiken mussten, Tausende von Familien in ernste Sorgen versetzen mussten, um einen Deal zu erzielen, der auch durch Verhandlungen hätte erreicht werden können.“
Mit dem „Open Skies“-Abkommen öffnet sich Israel innerhalb von fünf Jahren schrittweise für den internationalen Wettbewerb. Die Vereinbarung soll den Tourismus und die Wirtschaft in Israel stärken. Die Flugpreise sollen sinken und neue Routen werden möglich. Das Abkommen löst die jeweiligen bilateralen Flugvereinbarungen zwischen Israel und den einzelnen EU-Ländern ab.