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Kabinett bestätigt Billigflugabkommen mit EU

JERUSALEM (inn) – Das israelische Kabinett hat am Sonntag ein Billigflugabkommen mit der EU bestätigt. Dieses ermöglicht es allen Fluglinien innerhalb der EU, Israel direkt anzufliegen. Die israelischen Fluggesellschaften reagierten prompt mit einem Streik.
Israels Fluggesellschaften bekommen Konkurrenz. Im Bild: Maschine der israelischen Fluglinie "El Al"

Das sogenannte „Open Skies“-Abkommen wurde mit 16 zu 3 Stimmen angenommen. Israel öffnet sich damit innerhalb von fünf Jahren schrittweise für den internationalen Wettbewerb. Die Vereinbarung soll den Tourismus und die Wirtschaft in Israel stärken. Die Flugpreise sollen sinken und neue Routen werden möglich. Das Abkommen löst die jeweiligen bilateralen Flugvereinbarungen zwischen Israel und den einzelnen EU-Ländern ab.
Israels Fluggesellschaften fürchten aufgrund der Konkurrenz massive wirtschaftliche Einbußen. Hunderte Angestellte der Fluglinien El Al, Arkia und Israir befinden sich seit Sonntag, 5 Uhr Ortszeit, in einem offenen Streik. In Jerusalem setzten Angestellte der Fluggesellschaften Autoreifen in Brand. Dabei kam es auch zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften. Mehrere Demonstranten wurden verhaftet. Zahlreiche Flüge wurden vorverlegt, Dutzende wurden gestrichen. Flüge internationaler Gesellschaften sind von der Arbeitsniederlegung bislang nicht betroffen.
Israels Finanzminister Jair Lapid (Jesch Atid) bezeichnete das Abkommen als „gut für Israel“. Es werde zu Preissenkungen führen und den Wettbewerb erhöhen, Arbeitsplätze sieht er jedoch nicht gefährdet. Der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ zufolge verwies Lapid auf einen Bericht, in dem durch die Preissenkung für Flüge von einem Anstieg der Touristenzahlen ausgegangen wird. Dies werde neue Arbeitsplätze in der Tourismusindustrie schaffen, vor allem im Hotelwesen.
Ofer Eini, Leiter des Dachverbandes der israelischen Gewerkschaften (Histadrut), begrüßte das Abkommen. Seiner Ansicht nach werden die israelischen Fluglinien allerdings aufgrund ihrer kleinen Flotten und hohen Sicherheitskosten Schwierigkeiten haben, mit den internationalen Anbietern mitzuhalten. Er sieht Tausende von Stellen gefährdet.
Vertreter der EU und Israels hatten sich bereits im vergangenen Juli auf das Abkommen geeinigt. Das israelische Kabinett musste jedoch noch zustimmen.

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