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Arabische Liga spendet Geld für Ostjerusalem

DOHA (inn) – Um den „arabisch-islamischen Charakter“ Ostjerusalems zu erhalten, bringt die Arabische Liga umgerechnet 780 Millionen Euro auf. Das hat die Organisation am Dienstag auf ihrem Gipfeltreffen in der katarischen Hauptstadt Doha beschlossen.
Die Arabische Liga investiert viel Geld, um den "arabisch-islamischen Charakter" Ostjerusalems zu erhalten.

Die Initiative geht auf einen Vorschlag Katars zurück. Das Emirat steuert dafür rund 195 Millionen Euro bei, kündigte dessen Emir Hamad Bin Chalifa al-Thani an. Die Verwaltung des Fonds übernimmt die im saudi-arabischen Dschedda angesiedelte Islamische Entwicklungsbank, berichtet die israelische Zeitung „Yediot Aharonot“.
Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Mahmud Abbas begrüßte den Vorstoß. „Die israelische Besatzung arbeitet auf systematische und schnelle Weise, um Ostjerusalem zu judaisieren, dessen Charakter zu verändern und die palästinensischen Einwohner zu entwurzeln, indem sie die Al-Aksa-Moschee und seine muslimischen und christlichen Stätten angreift.“
Details zu dem Vorschlag sind nicht bekannt. Unklar ist etwa, welche Maßnahmen mit dem Geld angestoßen werden sollen. Außerdem ist offen, ob die PA das Geld direkt erhält, da sie im von Israel kontrollierten Ostjerusalem wenig Einfluss hat.
Israel kritisierte das Vorhaben. Der Sprecher des Außenministeriums Jigal Palmor sprach von einem „Zeichen der Schande“ für Katar. „Die ‚Judaisierung Jerusalems‘ zu beanstanden ist absurd. Genauso gut könnte man den katholischen Charakter des Vatikans kritisieren oder etwas gegen die Islamisierung Mekkas einwenden. Das ist natürlich undenkbar“, erklärte Palmor.
Auch palästinensische Politiker sehen die Entscheidung mit Skepsis. „Wie wir schon oft gesehen haben, werden die Beschlüsse der Arabischen Liga nicht immer umgesetzt“, sagte Ghassan Schaka, ein Politiker der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO. „Die Finanzierung ist nur ein Mittel, wichtiger ist die politische Unterstützung“, fuhr er fort. „Die arabische Welt muss überzeugend sein und Druck ausüben, so dass die Welt weiß, was für den Frieden notwendig ist.“
In Ostjerusalem leben heute knapp 200.000 Juden und etwas mehr als 260.000 Muslime. Das Gebiet ist umstritten: Sowohl die israelische wie auch die palästinensische Seite erheben Anspruch auf ein ungeteiltes Jerusalem als die jeweilige Hauptstadt. Jordanien hatte Ostjerusalem im Unabhängigkeitskriegkrieg 1948/49 annektiert und im Sechs-Tage-Krieg 1967 an Israel verloren.

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