Schalit schrieb am Montag auf seiner Facebook-Seite: „Die Freiheit ist ein großes Geschenk und Vorrecht. Ich danke allen, die das für mich ermöglicht haben. Nun bitte ich euch, euch der Rettung Pollards anzuschließen.“ Schalit war selbst über fünf Jahre in palästinensischer Geiselhaft. Israel tauschte ihn im Oktober 2011 gegen insgesamt 1.027 palästinensische Häftlinge aus.
Der jüdisch-amerikanische Mitarbeiter des Geheimdienstes der US-Marine war 1985 unter dem Vorwurf verhaftet worden, militärische Geheimnisse an Israel weitergegeben zu haben. Er ist zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt worden. Bei guter Führung könnte er im November 2015 nach genau 30 Jahren Haft freigelassen werden, berichtet die Deutsche Nachrichten-Agentur. Erst 1998 hatte Israel offiziell eingeräumt, dass Pollard für den jüdischen Staat spioniert habe. Pollard hatte dies im Prozess bereits gestanden.
Netanjahu setzt sich für Freilassung ein
Esther Pollard, die Frau des Israelis, hat zudem US-Präsident Barack Obama in einer Online-Petition gebeten, ihren Mann noch vor seiner Nahost-Reise freizulassen. Derzeit hätten dieses Gesuch über 100.000 Menschen unterzeichnet, berichtet die Online-Zeitung „Times of Israel“. Auch Premierminister Benjamin Netanjahu will sich bei Obamas Besuch für die Freilassung Pollards einsetzen.
Der mittlerweile 59-jährige Pollard war am 21. November 1985 verhaftet worden, nachdem ihn Sicherheitsbeamte der israelischen Botschaft in Washington zum Verlassen des Geländes aufgefordert hatten. Dorthin war er geflüchtet, nachdem er Agenten der Bundespolizei FBI in einem Auto hinter sich bemerkt hatte.
