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Schulen gehen gegen Rassendiskriminierung vor

JERUSALEM (inn) – Schulen in ganz Israel sollen das Thema Rassendiskriminierung im Unterricht behandeln. Dazu wies das israelische Bildungsministerium alle Lehrer am Sonntag an. Anlass ist der „ Internationale Tag gegen Rassendiskriminierung“ am 21. März. Weltweit wird an diesem Tag daran erinnert, gegen Rassismus, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit vorzugehen.
Fremdenfeindlichkeit ist auch in Israel ein Problem. (Im Bild: Ein afrikanischer Arbeiter bei einem Anti-Rassismus-Protest in Tel Aviv)

Landesweit sollen Lehrer im Unterricht mit ihren Schülern Diskussionen zum Thema Rassendiskriminierung führen und insbesondere die Fälle behandeln, bei denen sich diese im vergangenen Jahr auch in Israel zeigte. „Wir wollen den Schülern erklären, warum es keinen Platz für diese Dinge gibt“, sagte Dalit Stauber, verantwortliche Direktorin des Bildungsministeriums, am Sonntag gegenüber der israelischen Tageszeitung „Jerusalem Post“. Es habe in den vergangenen Monaten einige Fälle gegeben, in denen Rassismus eine Rolle gespielt habe und bei denen unschuldige Bürger verletzt worden seien. Erst kürzlich hätten zwei ultra-orthodoxe Jugendliche eine arabische und eine jüdische Lehrerin angegriffen und Steine auf das Auto der beiden Frauen geworfen, berichtet die „Jerusalem Post“.
Dieser Vorfall sei wichtig genug, um von staatlicher Seite aus etwas dagegen zu unternehmen. „Das Bildungssystem hat hier seine Verantwortung wahrgenommen“, sagte Stauber. Sie hoffe, dass die Unterrichtseinheiten zu einer weniger gewaltbereiten und geduldigeren Gesellschaft beitrügen. Um den Lehrern den Einstieg in die Thematik zu erleichtern, bietet das Bildungsministerium auf seiner Internetseite spezielles Unterrichtsmaterial an. „Wir hoffen, dass die Kinder verstehen, dass ein Mensch respektiert werden muss, einfach, weil er ein Mensch ist“, so Stauber. Außerdem müsse vermittelt werden, wie wichtig Toleranz und Respekt gegenüber anderen und gegenüber der Verschiedenartigkeit der Gesellschaft mit ihren unterschiedlichen Religionen, Kulturen und Meinungen sei.
Der „Internationale Tag gegen Rassismus“ wird jedes Jahr am 21. März gefeiert. Anlass ist die Ermordung von Demonstranten in Südafrika im Jahr 1960. Am 21. März des Jahres hatten sie friedlich gegen die Apartheid protestiert. Trotzdem hatte die Polizei das Feuer eröffnet und 69 Demonstranten getötet. 1966 wurde der Tag als offizieller Gedenktag festgelegt. Im selben Jahr unterzeichnete Israel das „Internationale Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung“ (kurz: UN-Rassendiskriminierungskonvention). In Israel wird der Gedenktag dieses Jahr früher begangen, da er sich mit den zweiwöchigen Passah-Ferien überschneidet.

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