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Palästinensische Studenten greifen britischen Konsul an

RAMALLAH (inn) – Studenten der Bir Seit-Universität in Ramallah haben am Dienstag den britischen Generalkonsul für Israel, Sir Vincent Fean, attackiert. Der Diplomat befand sich zu Gesprächen und Fachvorträgen über den israelisch-palästinensischen Konflikt auf dem Campus.
An der Bir Seit-Universität im Westjordanland protestierten Studenten gegen den Auftritt des britischen Generalkonsuls.

Dutzende Palästinenser bedrängten Fean, riefen Parolen und demonstrierten mit Plakaten, als der Gesandte den Campus verlassen wollte. Sicherheitskräfte hätten den Mann sofort von der Menge abgeschirmt und ihn sicher zu seinem Auto geleitet, berichtet die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Einige Studenten schlugen und traten außerdem gegen das Fahrzeug Feans. Verletzt wurde jedoch niemand, der Konsul und seine Mitreisenden konnten sicher nach Jerusalem zurückkehren.
Grund für die Proteste sei die „britische Position in der palästinensischen Frage“ gewesen, berichtet die Netzzeitung „Times of Israel“. Außerdem äußerten die Studenten ihre Unzufriedenheit über die britische Grundhaltung gegenüber Israel, die sich insbesondere in der Balfour-Deklaration von 1917 äußere. Mit der Erklärung hatte Großbritannien den Juden Unterstützung für die Bildung einer Heimstätte im damaligen britischen Mandatsgebiet Palästina zugesagt.
„Sir Vincent hatte gehofft, den britischen Einsatz für die Bildung eines palästinensischen Staates und die Dringlichkeit eines Fortschritts im Friedensprozess zu unterstreichen“, sagte ein Sprecher des britischen Generalkonsuls in Jerusalem. Fean habe mit den Studenten in einen offenen Dialog über die britische Politik und den Nahen Osten treten wollen, zitiert die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“ den Sprecher. Leider sei das nicht möglich gewesen.
Fean hatte sich zu Gesprächen mit dem Präsidenten der Universität, Chalil Hindi, getroffen und sollte anschließend als Gastredner zu den israelisch-palästinensischen Beziehungen auftreten. Wegen der Vorfälle wurden die Vorträge jedoch abgesagt. Nach Angaben von „Ma‘an“ seien 19 Studenten festgenommen worden.

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