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„Preisschild“-Attacken im Jahr 2012 verdoppelt

JERUSALEM (inn) – Die rassistisch motivierten „Preisschild“-Attacken in Jerusalem sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Das zeigt eine am Sonntag veröffentlichte Polizeistatistik aus Jerusalem. 2012 stellte die Polizei doppelt so viele Angriffe fest wie im Jahr zuvor. Festnahmen konnten nur in 20 Prozent der Fälle erreicht werden.
Die Preisschild"-Aktivisten beschmieren unter anderem Autos. (Archivbild)

56 radikal-rassistische Angriffe stellte die Polizei in Jerusalem im vergangenen Jahr fest. Das ist eine Steigerung um 100 Prozent im Vergleich zu 2011. Damals waren es nur 28 Attacken. 90 Prozent der Angriffe seien von jüdischen Extremisten ausgeführt worden, die arabischen Besitz zerstört oder anti-arabische Graffiti gesprüht hätten. Das berichtet die israelische Tageszeitung „Jerusalem Post“ unter Berufung auf die Statistik. Nur in 12 der 56 Fälle konnte die Polizei Verdächtige festnehmen.
Nach Angaben des Polizeichefs für den Bezirk Jerusalem, Jossi Prienti, sei im Januar eine zehnköpfige Einheit gebildet worden, welche die „Preisschild“-Vorfälle und andere rassistisch motivierte Taten untersuche.
Hinter den Angriffen stecken radikale israelische Siedler, die verdeutlichen wollen, dass jeder Angriff auf sie oder ihre Siedlungen ihren Preis hat. Die Aktivisten schlitzen zum Bespiel Reifen arabischer Autos auf, sprühen anti-arabische Parolen auf Häuserwände und schänden muslimische und christliche Stätten (Israelnetz berichtete). Die Taten würden so schnell und an so vielen Stellen verübt, dass es schwer sei, die Verantwortlichen festzunehmen, sagte Prienti. „Alles, was es braucht, ist ein Kind mit einer Spraydose“, erklärte er.
Insgesamt hätten die gewalttätigen Verbrechen in Jerusalem im Jahr 2012 um 3,1 Prozent zugenommen, berichtet die „Jerusalem Post“. Für das vergangene Jahr zeichne sich deshalb eine landesweit leicht höhere Kriminalitätsrate ab als in den Jahren zuvor, so Prienti. Verübte Morde in Jerusalem im Jahr 2012 hätten zu 100 Prozent aufgeklärt werden können, betonte der Polizeichef. Insgesamt kamen in Jerusalem vier Menschen durch Gewalttaten ums Leben. Im Jahr 2011 waren es fünf. Prienti plant außerdem die Einrichtung einer weiteren Polizeistation im Osten Jerusalems, um die Region besser durch Polizeipräsenz abdecken zu können.

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