Insgesamt schlossen 47.855 israelische Paare im Jahr 2010 den Bund fürs Leben. Davon waren 35.887 jüdisch. 9.262, etwa 20 Prozent, aller israelischen Brautpaare reisten für das Ja-Wort ins Ausland. 73 Prozent von ihnen waren jüdisch, 25 Prozent gehörten keiner bestimmten Religion an und 2 Prozent waren arabischer Herkunft.
Nach Angaben der Statistik war die USA das beliebteste Reiseziel der Paare. 22 Prozent ließen sich dort trauen. 17 Prozent gaben sich in Zypern das Ja-Wort und 15 Prozent in Tschechien. Weitere Reiseziele waren Kanada oder Frankreich, berichtet die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
Es gebe verschiedene Gründe für eine Heirat im Ausland. Wenn beide Paare nicht derselben Religion angehörten, dürften sie in Israel nicht heiraten, erklärt die israelische Tageszeitung „Jerusalem Post“. Andere könnten nicht zufriedenstellend beweisen, dass sie wirklich jüdisch seien. Das ist in Israel aber eine Voraussetzung, um vom Rabbinat getraut zu werden. Und manche Paare wollten sich einfach den bürokratischen Aufwand in Israel ersparen.
Avigdor Ohana, Minister für religiöse Dienstleistungen, kündigte eine umfassende Umstrukturierung seines Arbeitsbereiches an. Unter anderem werde es in Zukunft Entwürfe von Dienstleistungsverträgen, Kurse für Kundenbetreuung und den öffentlichen Dienst und spezielle Callcenter geben. Die Registrierung für eine Heirat beim Rabbinat solle dadurch erleichtert werden. Die religiösen Dienstleistungen des Staates seien dabei, sich in Service, Servicequalität, Zugänglichkeit und Professionalität zu verbessern, sagte Ohana.