Die Siedler hätten sechs Autos in Brand gesetzt und seien gewaltsam in Häuser in Kusra eingedrungen, sagte Ghassan Daghlas von der Palästinensichen Autonomiebehörde (PA). Nach Angaben der israelischen Netzzeitung „Times of Israel“ hatte es Auseinandersetzungen zwischen den Siedlern und Einwohnern des Dorfes gegeben, bevor das israelische Militär eingriff. Die Soldaten hätten die Randalierer gezwungen, das Dorf zu verlassen.
Dem nächtlichen Aufruhr gingen Proteste von etwa 60 Palästinensern am Mittwoch voraus. Die Demonstranten hätten Grenzpolizisten mit Steinen beworfen und zwei von ihnen verletzt, berichtet die „Times of Israel“. Nach Angaben von Daghlas sei der Grund für die Proteste die Beschädigung einer Starkstromleitung in Kusra gewesen. „Mehrere Planierraupen haben begonnen, die Leitung im Norden des Dorfes zu zerstören“, heißt es in einer offiziellen Mitteilung des Beamten der PA. Viele Einwohner von Kusra seien deshalb ohne Elektrizität. Warum die israelische Armee die Stromleitung zerstören ließ, wurde nicht bekannt.
Die israelischen Soldaten seien während der Auseinandersetzungen am Mittwoch mit Tränengas und Blendgranaten gegen die protestierenden Palästinenser vorgegangen.