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Hebräisch im Gazastreifen beliebt

GAZA (inn) – Etwa 70 Prozent der Neuntklässler im Gazastreifen wählen Hebräisch als Schulfach anstatt Französisch oder Gesundheitspflege. Das Sprachangebot gibt es seit diesem Schuljahr.
Endlich hebräische Türschilder verstehen: Im Gazastreifen lernen Schüler Hebräisch.

„Hebräisch ist ein Wahlfach, das 16 Schulen anbieten. Wenn es erfolgreich ist, werden wir es in allen Schulen im Gazastreifen anbieten“, kündigte der Bildungsminister Mustafa Marsuk laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“ an.
Der Neuntklässler Ahmad al-Harasin sagte, er habe Hebräisch wegen seiner Ähnlichkeit zum Arabischen gewählt – und weil die Menschen, die in der Umgebung des Gazastreifens leben, Hebräisch sprächen. „Hebräisch ist leicht zu lernen. Manchmal rede ich ein paar Brocken mit meinem Vater.“
Auch Imad Baaluscha, Direktor der Al-Schafi-Jungen-Schule, sieht die Entwicklung positiv. Seine Schüler möchten das Fach, fügte er an. Es sei eine wertvolle Ergänzung des Lehrplans. Er wies darauf hin, dass es Hebräisch-Unterricht schon vor der Gründung der Palästinensischen Autonomiebehörde im Jahr 1994 gegeben habe.
Früher war den Bewohnern des Gazastreifens Hebräisch besser vertraut, da es mehr Austausch mit Israelis gab: Sie arbeiteten in Israel oder lernten die Sprache in dortigen Gefängnissen. Umgekehrt hatten viele Israelis im Gazastreifen eingekauft oder Restaurants besucht. Seit den beiden „Intifadas“ 1987 und ab 2000 sowie nach dem Rückzug Israels aus dem Gazastreifen 2005 gibt es nur noch selten direkten Kontakt zwischen beiden Seiten.
Seit Januar dieses Jahres bietet auch die Islamische Universität in Gaza-Stadt Hebräisch-Kurse an (Israelnetz berichtete). Im Westjordanland gibt es dieses Bildungsangebot nicht.

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