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Wieder genug Wasser in Israel

JERUSALEM (inn) – Die Wasserkrise in Israel ist vorerst zu Ende. Nach sieben Jahren Knappheit und Sparmaßnahmen sei der Wasserhaushalt nun stabil, sagte der Chef der Wasserbehörde, Alexander Kuschner. Darauf ausruhen sollten sich die Israelis aber nicht.
Die Entsalzungsanlage in Aschkelon ist unter anderem für die Trinkwasserversorung in Israel verantwortlich.

Dank der starken Regenfälle der vergangenen Zeit ist der Wasserstand des Sees Genezareth – eine wichtige Quelle für die Wasserversorgung – deutlich gestiegen. Anfang Januar lag der Pegel bei 210,71 Metern unter dem Meeresspiegel (Israelnetz berichtete). Einen wichtigen Beitrag zur entspannten Lage lieferte laut der Wasserbehörde auch die rasant wachsende Wasserindustrie mit ihren Entsalzungsanlagen und der Wasserrückgewinnung.
Die industriellen Vorgänge seien aber auch für konstant hohe Wasserpreise verantwortlich, sagte Kuschner gegenüber der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Entsalzung und Rückgewinnung seien teure Unternehmungen. Neben den reinen Kosten für die maschinellen Vorgänge verursachten auch die Vereinbarungen des Staates Israel mit den Entsalzungsbetrieben hohe Kosten. „Wasser zu verarbeiten kostet Geld – daran führt kein Weg vorbei“, machte Kuschner klar. Es werde aber daran gearbeitet, die Zahl der Wassergesellschaften im Land zu verringern. Dadurch könnten bis zu fünf Prozent der Kosten eingespart werden. „Wir suchen außerdem nach effizienten Maßnahmen und einem neuen Bewertungssystem“, sagte Kuschner.
Vorräte bis 2025
Laut dem Chef der Wasserbehörde seien niederschlagsreiche Jahre zwar wichtig, Israel sei jedoch nicht mehr ausschließlich darauf angewiesen. Ausreichender Regen schaffe eine sichere Distanz zur „roten Linie“ – die Grenze, unter die der Wasserstand des Sees Genezareth nicht sinken darf – und fülle die unterirdischen Wasserreservoirs auf. „Mit dem richtigen Wassermanagement können wir eine ‚Sicherheitszone‘ einrichten, die bis 2025 ausreichen wird. Auch, wenn wir erneut durch zwei bis drei Jahre Trockenheit gehen müssen“, so Kuschner. Trotz der entspannten Lage müssten die Israelis verantwortungsvoll mit dem wertvollen Gut umgehen. Wassersparmaßnahmen wie die Vermeidung übermäßiger Bewässerung von Gärten oder das Verbot, Autos mit Wasserschläuchen zu reinigen, beständen weiterhin. In den vergangenen Jahren sei der Wasserverbrauch so um 10 Prozent gesunken, verglichen mit dem Jahrzehnt davor, berichtete der Experte.
Momentan gibt es in Israel drei große Entsalzungsanlagen. Die Unternehmen in Aschkelon, Hadera und Palmachim decken die Hälfte der Trinkwasserversorgung im Land. Bis 2014 sollen zwei neue Anlagen in Sorek und Aschdod hinzukommen, berichtet „Yediot Aharonot“. Sie würden weitere 25 Prozent des Bedarfs stillen.

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