Bolden gab den israelischen Kindern Ratschläge dafür, wie sie im Leben Erfolg haben können: hart arbeiten, lernen, Fragen stellen – und sich nicht vor Versagen fürchten. „Das Raumschiff schafft es, zwischen 14 Astronauten aus aller Welt eine Verbindung zu schaffen, egal, was jeder einzelne als Kultur, Religion, Hautfarbe, Rasse, Geschlecht und Nationalität hat. Alle befreunden sich, und das heißt, dass auch wir das auf dem Boden machen können. Also könnt auch ihr es machen und Erfolg haben.“
Entstanden ist das Zentrum in Zusammenarbeit unter anderem mit der Stadt Sachnin, der Behörde zur Entwicklung Galiläas und der Städtevereinigung für Umweltbelange. Vor einigen Monaten schlossen sich auch die Botschaft der USA in Tel Aviv und die NASA dem Projekt an, weil sie ihm Bedeutung beimessen.
Das Zentrum „Moona“ soll die Bewohner Galiläas in ihrer persönlichen Entwicklung fördern. Zudem ist eine Zusammenarbeit mit Menschen aus verschiedenen Fachgebieten und unterschiedlichem Hintergrund geplant. Das Institut soll Initiativen zur Lösung regionaler Probleme in den Bereichen Bildung, Gesellschaft und Wirtschaft hervorbringen.
Der Mitbegründer Assaf Brimer, ein früherer Kampfpilot der Luftwaffe, erklärte gegenüber der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ seine Vorstellung von dem Zentrum. Die Idee sei, den Weltraum aus technologischer Sicht für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Region zu nutzen. „Wir stehen vor der Herausforderung, einen Raum für ein gemeinsames Leben zu schaffen, vor allem in Galiläa, das als Region der Peripherie bekannt ist.“ Diese bleibe wirtschaftlich und gesellschaftlich fortwährend hinter anderen Teilen des Landes zurück und leider unter Abwanderung.
Initiator Hussein Tarbijeh sagte: „Die Idee kam mir vor einem Jahr, als ich Teil einer israelischen Delegation für Verhandlungen in Südafrika war. NASA-Leute kamen dorthin und stellten aller Welt vor, was sie über den Weltraum in Umweltbelangen beitragen können. Da begann ich darüber nachzudenken, wie ich diese Dinge in unser Handeln in Sachnin einbinden und ein Zentrum für Umwelt- und Raumfahrtwissenschaften einrichten kann. Als ich nach Israel zurückkehrte, nahm ich Kontakt mit Körperschaften auf, die über ein ähnliches Projekt nachdachten, und siehe, es ist Wirklichkeit geworden.“
Die Kleinstadt in Galiläa war 2004 einer größeren Öffentlichkeit bekannt geworden, als der Verein „Bnei Sachnin“ als erster arabischer Club den israelischen Fußballpokal gewann. Bürgermeister Masen Ghanaim freute sich über die neuerliche Aufmerksamkeit für seine Kommune: „Es ist eine große Ehre für uns, dass der NASA-Präsident Israel und Sachnin besucht. Dieses Projekt kann einen großen Beitrag leisten, vor allem in letzter Zeit, wo wir einzig und allein über Massenvernichtungswaffen und über Raketen sprechen. Endlich sprechen wir über saubere Luft – und vielleicht wird schließlich aus Sachnin ein Astronaut hervorgehen.“
Der bislang einzige israelische Astronaut, Ilan Ramon, war vor zehn Jahren tödlich verunglückt, als das Raumschiff „Columbia“ beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre explodierte.