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Hamas-Gericht verurteilt Fatah-Führer

GAZA (inn) – Ein Militärgericht in Gaza hat am Dienstag ein hochrangiges Mitglied der Fatah-Partei zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Dem Palästinenser wurden Terror und unerlaubter Waffenbesitz vorgeworfen. Der Fall belastet die für den heutigen Mittwoch in Kairo angesetzten Gespräche über eine Versöhnung von Hamas und Fatah.
Gaza: Ein Hamas-Gericht in der Stadt hat einen Fatah-Führer wegen Terrorismus verurteilt.

Bei dem Verurteilten handelt es sich um Saki al-Sakani. Er war vor vier Jahren festgenommen worden und befand sich seitdem in einem Gefängnis in Gaza. Das berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“.
Al-Sakanis Bruder Muhammad nannte das Urteil ungerecht und kündigte an, dagegen Berufung einzulegen. Auch die Fatah-Partei verurteilte die Entscheidung. In einer Erklärung teilte sie mit: „Der Mann war ein prominenter Anführer der Al-Aksa-Brigaden der Fatah und einer ihrer besten Kämpfer.“ Die Entscheidung sei ungerechtfertigt, da sie von einem „illegitimen Gericht“ gefällt worden sei. Die Motivation hinter der Verurteilung sei hauptsächlich politisch.
„Da das Urteil nur wenige Stunden vor einem Versöhnungsgespräch in Kairo gefällt wurde, kann es nur als Bestätigung dafür dienen, dass ein Trend innerhalb der Hamas noch immer die Rivalität billigt“, heißt es in der Fatah-Erklärung weiter.
Am heutigen Mittwoch sollen in Kairo Gespräche zur Aussöhnung der seit Jahren zerstrittenen Parteien Hamas und Fatah stattfinden. Dazu werden der palästinensische Präsident Mahmud Abbas und Hamas-Führer Chaled Mascha‘al in der ägyptischen Hauptstadt erwartet. Noch ist unklar, ob die beiden miteinander sprechen werden oder ob sie getrennte Gespräche mit Ägyptens Präsident Mohammed Mursi führen werden.
Saki al-Sakani wurde vor einigen Jahren von den israelischen Sicherheitskräften gesucht, da er maßgeblich an der Entwicklung von Kampfmitteln beteiligt war. Mehrere gezielte Tötungsversuche scheiterten. Bei einem israelischen Angriff in Gaza wurde Al-Sakani jedoch verletzt. Als der israelische Beschuss erfolgte, war der Palästinenser damit beschäftigt, Granaten auf israelische Siedlungen abzufeuern, die sich damals noch im Gazastreifen befanden.
Nachdem die Hamas die Kontrolle über den Gazastreifen übernahm, stürmten Sicherheitskräfte der radikal-islamischen Organisation Anfang Juli 2008 Al-Sakanis Haus. Er konnte jedoch entkommen. Am 25. Juli desselben Jahres kamen fünf ranghohe Hamas-Mitglieder bei einer Explosion nahe des Strandes bei Gaza ums Leben, 40 Menschen wurden verletzt. Die Hamas machte Al-Sakani für diesen Anschlag verantwortlich und nahm ihn wenig später in einem Krankenhaus fest. Er wurde dort behandelt, nachdem eine Gruppe bewaffneter Männer das Feuer auf ihn eröffnet hatte.

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