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Wikipedia-Spitzenreiter: Ritschratsch statt Sackgasse

SAN FRANCISCO (inn) – Wikipedia ist nicht nur das meistbenutzte Lexikon in der Internetwelt. Es ist auch schon ein Maßstab für die Interessen der Menschheit. In der deutschen Wikipedia führt die „Sackgasse“ als Suchwort vor „Deutschland“ und „Nekrolog 2012“. Das ermittelte Lars Budde beim t3n-Blog.
Viele israelische Wikipedia-Nutzer interessieren sich für den Reißverschluss.

Rätselhaft ist der Buchstabe „G“ auf Platz 7 der 22 beliebtesten Wikiseiten in Deutschland, weit vor Sex, Berlin, Schweiz, Österreich und Adolf Hitler.
In Israel, bei der hebräischen Wikipedia, geht es nicht weniger kurios zu. Das aufregendste Suchwort auf Platz 4 mit 266.000 Aufrufen ist „Ritschratsch“, wie im Volksmund der Reißverschluss genannt wird. Der 1851 in den USA erstmals erfundene „clasp locker“ (Umklammer-Verschluss) ist seit dem Ersten Weltkrieg, als Schlechtwetter-Uniformen amerikanischer Soldaten damit versehen worden sind, nicht mehr aus der Kleidung wegzudenken. Die ersten drei Plätze belegen „Israel“, „USA“ und der ermordete Premierminister Jitzhak „Rabin“.
In der englischen Wikipedia stehen nach „Facebook“ und „Wiki“ an dritter und vierter Stelle: „Einbahn“(-straße) und „Tote im Jahr 2012“.
Bei den Franzosen ist aus unerfindlichen Gründen ein japanisches Bäumchen namens „houx crénelé“ Renner Nr. 1, gefolgt von Präsident François Hollande, Madonna und anderen Themen.
Bei den Türken ist ausgerechnet Kemal Atatürk das beliebteste Suchwort.
In der arabischen Wikipedia ist „Misr“ (Ägypten) das populärste Suchwort, gefolgt von Muhammad Ali Pascha, Omar Bin Chattab, Suleiman der Prächtige. Der Albaner Ali Pascha war der große Herrscher Ägyptens im 19. Jahrhundert. Omar Ibn Khattab war der zweite Kalif des Islam, der Jerusalem erobert hat und nach dem der Felsendom benannt ist. Suleimann der Herrliche hat im 16. Jahrhundert das Osmanische Reich zu einem Riesenreich gemacht. Seine Truppen standen vor Wien, unterwarfen Ägypten und nahmen Mekka ein. Mohammed Mursi, der neue Präsident Ägyptens, steht auf Platz 5, gefolgt von Mohammad, dem Propheten, den USA, YouTube, Algerien und an zehnter Stelle Saudi-Arabien. Die Vorgänge in Syrien, Israel oder „Palästina“ scheinen bei den Arabern nicht sehr hoch im Kurs zu stehen.
Im Iran, dem Land der züchtigen Ajatollahs und Mullahs, erscheinen zunächst übliche Suchworte wie „Teheran“ und „Iran“. Aber an 5. Stelle taucht „Sex“ auf. Dem folgt laut Google-Übersetzung aus dem Persischen das Suchwort „Women carve penis“ auf Englisch oder „Frauen schnitzen Penis“. Ein Klick auf die entsprechende Webseite ergibt, dass sich offensichtlich viele Iraner für Genitalverstümmlung bei Frauen interessieren. Auch die nächsten Renner bei der persischen Wikipedia zeugen von einem hohen Interesse an Sex. Auf den letzten drei Plätzen der persischen Wikipedia stehen „Vagina“, „USA“ und „Homosexuelle“.

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