Die Siedler bewarfen Palästinenser mit Steinen, beschädigten zwei Fahrzeuge und drangen in ein Haus ein, wo sie einen Bewohner schlugen. Die Armee teilte mit, sie nehme solche Vorfälle sehr ernst, da sie die Stimmung in den Gebieten aufheizten. Außerdem lenkten sie die Soldaten von ihrer eigentlichen Mission im Westjordanland ab, israelische Bürger zu schützen.
Die Vorfall wird derzeit noch von der Armee untersucht. Ihm waren offenbar Landstreitigkeiten zwischen Bewohnern des Siedlungsaußenpostens Esch Kodesch und nahegelegenen palästinensischen Dörfern vorausgegangen. In den vergangenen Tagen hatte es deshalb bereits mehrere gewalttätige Zwischenfälle in dem Gebiet gegeben.
Der Tageszeitung „Jerusalem Post“ zufolge gibt es seit längerer Zeit Streit um das an den Siedlungsaußenposten angrenzende Land. Vor zwei Monaten hatte Israel in einem militärischen Befehl den palästinensischen Anspruch auf einen Teil des Landes anerkannt und den Besitzern erlaubt, dieses zu bestellen. Darunter ist ein Feld, das die Bewohner von Esch Kodesch für sich beanspruchen.
Am Mittwoch hatten Soldaten und Grenzpolizisten palästinensische Bauern beschützt, während diese das Feld mit Traktoren bearbeiteten. Eine Gruppe weiblicher Siedler hatte dabei versucht, die Palästinenser an ihrer Arbeit zu hindern. Bereits am Dienstag hatten Siedler auf dem Feld die Palästinenser gestört. Die Israelis wurden von den Soldaten vertrieben, die Armee setzte dazu unter anderem Tränengas und Rauchgranaten ein. Dem Bericht zufolge kam es während der Aktion außerdem zu Zusammenstößen mit Palästinensern, die zunächst nur zugesehen hatten, dann aber damit begannen, die Armeeangehörigen mit Steinen zu bewerfen.
Den israelischen Sicherheitskräften zufolge waren bereits am Dienstag mehrere Siedler in das palästinensische Dorf Kusra eingedrungen. Sie hätten dort Fensterscheiben eingeworfen und rund 100 Olivenbäume beschädigt.
