Um etwa 18.30 Uhr Ortszeit sei der Teenager in der Nähe der „Höhle der Patriarchen“ bei Hebron eingetroffen. Als einer der Soldaten ihn bat, sich auszuweisen, attackierte der Jugendliche ihn mit einer Pistole, die er dem Soldaten an die Schläfe hielt. Das berichtet die israelische Tageszeitung „Jerusalem Post“. Von ihrem Posten aus habe eine Grenzpolizistin die Situation beobachtet und das Feuer eröffnet. Der Palästinenser sei schwer verwundet worden und im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen, heißt es weiter. Später stellte sich heraus, dass es sich bei der Waffe des Jugendlichen um eine Spielzeugpistole handelte.
Nach dem Vorfall wurde die Grenzsoldatin im sozialen Netzwerk Facebook als „Mörderin“ bezeichnet. Unter pro-palästinensischen Gruppen kursierte ein Foto der Soldatin und die Forderung: „Macht der Mörderin den Prozess vor internationalen Gerichten!“ Das meldet die israelische Netzzeitung „Times of Israel“. Die 20-jährige Soldatin verteidigte sich daraufhin. Sie habe korrekt und in Übereinstimmung mit den Regeln der Armee gehandelt. Jeder andere in ihrer Situation hätte das gleiche getan. Von ihrem Posten aus habe sie gesehen, wie der Palästinenser ihren Kollegen angegriffen habe. „Mit einer Hand packte er den Soldaten im Nacken und drückte dagegen, mit der anderen hielt er die Pistole an die Schläfe des Soldaten“, erklärte sie. Der Soldat habe sich nicht befreien oder reagieren können. Sie habe nur geschossen, weil sie sich sicher gewesen sei, dass ihr Kollege sich in Lebensgefahr befand. „Es war meine erste Kampfsituation und ich habe genau so gehandelt, wie ich es gelernt habe“, zitiert die „Times of Israel“ die Frau.
Der Palästinenser wurde als Muhammad Siad Salameh identifiziert. Die Motive des Jugendlichen sind noch unklar. Der Polizeisprecher Micky Rosenfeld kündigte weitere Untersuchungen zu dem Fall an.