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Britischer Oberst: Israel hat „beispiellos“ gehandelt

LONDON (inn) – Oberst Richard Kemp, ehemaliger Offizier der britischen Armee und erfahrener Kommandeur, ist von der Richtigkeit der „Operation Wolkensäule“ überzeugt. Im Interview mit der „Huffington Post“ hob er die Sicherheitsvorkehrungen für die palästinensische Bevölkerung hervor, welche die israelische Armee getroffen hatte.
Der britische Oberst Richard Kemp unterstützt die "Operation Wolkensäule".

„Israel tut alles, um zivile Opfer zu vermeiden“, sagte Kemp im Interview mit der amerikanischen Online-Zeitung „Huffington Post“. Für Kriegszeiten hätte Israel einige außergewöhnliche Schritte unternommen. Als Beispiele nannte der ehemalige Offizier die Bereitstellung von Benzin, Wasser und Elektrizität. Außerdem sei die Bevölkerung durch Flugblätter und per SMS über bevorstehende Angriffe informiert worden. Seiner Ansicht nach habe Israel „beispiellose Schritte“ unternommen, um die palästinensische Bevölkerung zu schützen. „Ich denke nicht, dass irgendjemand unter diesen Umständen mehr tun könnte“, ist Kemp überzeugt.
Legitimation zu handeln
Einige der israelischen Sicherheitsmaßnahmen seien sogar von Einheiten der NATO übernommen und in Afghanistan eingesetzt worden, ergänzte Kemp, der früher selbst Kommandant der britischen Armee in Afghanistan war. Er ist auch der Überzeugung, dass Israel das Recht hatte, die „Operation Wolkensäule“ zu beginnen. Nach den verstärkten Angriffen der Hamas und anderer Terror-Gruppen im Gazastreifen habe das Land keine andere Wahl gehabt. Laut „Huffington Post“ seien vor der „Operation Wolkensäule“ allein in diesem Jahr etwa 800 Raketen auf den Süden Israel gefeuert worden. In den vergangenen zwölf Jahren waren es etwa 12.000. Angesichts dieser Angriffe habe sich Israel bis zur jüngsten Operation sehr zurückgehalten, meinte Kemp. Aber „keine Regierung der Welt kann sich zurücklehnen und erlauben, dass Angriffe dieser Art auf die zivile Bevölkerung weitergehen.“
„Klienten“ des Iran
Der ehemalige Kommandeur ging auch auf die Beziehung zwischen dem Iran und der Hamas ein. Die radikal-islamische Gruppe nannte Kemp einen „Klienten“ des Iran mit Langstrecken-Raketen, die bis Tel Aviv und in die israelische Hauptstadt Jerusalem reichten. Israel habe nicht akzeptieren können, dass die Hamas mit hoch entwickelten Waffen wie Raketen des Typs „Fadschr 5“ auf die Hälfte seiner Bevölkerung ziele. Kemp bezeichnete es als „sehr effektiv“, Schlüsselfiguren der Hamas-Führung und ihre Munition zu eliminieren. Aufgrund der fortschrittlichen Technik der israelischen Armee, zum Beispiel dem Raketenabwehrsystem „Iron Drome“, habe es vergleichsweise wenig zivile Opfer gegeben. Beim Zielen auf Terroristen der Hamas habe die israelische Luftwaffe sehr präzise gearbeitet.
Vorbeugungsarbeit
Die Waffenruhe nannte Kemp ein „großes Risiko“ für den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu. Obwohl die Hamas die Feuerpause als Sieg verkünden würde, sei sie doch abgeschreckt und habe größeren Schaden in ihren Waffenlagern und auf ihrer Führungsebene zu verzeichnen.
Nun müsse einer Wiederaufrüstung der Hamas vorgebeugt werden, so Kemp. Dabei sieht der Oberst Ägypten als wichtigen Partner. Das Land solle seine Grenzen zum Gazastreifen genau kontrollieren. Außerdem müsse „internationaler Druck“ auf den Iran ausgeübt werden, um den Waffenlieferungen an die Hamas ein Ende zu setzen. Kurz nach Beginn der „Operation Wolkensäule“ war Kemp nach Israel gereist, um sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen.
Oberst Richard Kemp diente von 1977 bis 2005 in der britischen Armee und ist ehemaliger Kommandeur der britischen Truppen in Afghanistan. Er arbeitete für den Ausschuss des britischen Geheimdienstes (JIC) und das nationale Krisenkomitee (COBR). Außerdem führte er weltweit 14 Kampfeinsätze für die britische Armee aus. Die Lage im Nahen Osten ist ihm vertraut. Im Jahr 2009 legte Kemp in einer freiwilligen Zeugenaussage an den Menschenrechtsrat (die ignoriert wurde) zum sogenannten „Goldstone-Report“ dar: „Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte taten mehr, um die Rechte von Bürgern in einem Kampfgebiet zu gewährleisten, als jede andere Armee in der Geschichte der Kriegsführung. Der ‚Kollateralschaden‘ war geringer als der, den die NATO-Alliierten den Bosniern im Konflikt mit Jugoslawien zufügten.“ Israel wurde in dem Bericht beschuldigt, während der Operation „Gegossenes Blei“ gegen die Terrorinfrastruktur der Hamas im Gazastreifen zum Jahreswechsel 2008/2009 Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschheit begangen zu haben.

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