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Hamas erlässt Fatwa zur Waffenruhe

GAZA / SDEROT (inn) – Jegliche Verletzung der Feuerpause mit Israel verstößt gegen das Gesetz. Dies hat das Religionsministerium der Hamas-Regierung im Gazastreifen in einem islamischen Rechtsgutachten (Fatwa) erklärt. Unterdessen schlägt sich die „Operation Wolkensäule“ in den Namen neugeborener palästinensischer Kinder nieder.
Nach der "Operation Wolkensäule" hat in Sderot der Schulunterricht wieder begonnen.

Nach der Fatwa gilt eine Verletzung der Waffenruhe als verboten, solange Israel sie einhält. Jeder einzelne Palästinenser habe die Pflicht, sich an die Feuerpause zu halten. Sie zu verletzen, sei unverantwortlich, heißt es laut der Zeitung „Yediot Aharonot“.
Das Leben in dem von den Kampfhandlungen besonders betroffenen Gebiet normalisiert sich indes weiter. Am Samstag wurden die Schulen im Gazastreifen geöffnet, am Sonntag konnten die Schüler in Südisrael erstmals seit dem 14. November wieder den Unterricht besuchen.
Kinder nach Rakete benannt
Derweil inspirierte die israelische „Operation Wolkensäule“ die werdenden Eltern im Gazastreifen zu neuen Namen. Mehrere Palästinenser nannten ihre Neugeborenen Fadschr – nach einem Raketentyp, der während der Kampfhandlungen gegen Israel eingesetzt worden war. Muhammad al-Schafi‘i Abu Nassat sagte gegenüber Medienvertretern in Gaza, mit diesem Namen für seinen Sohn wolle er Dankbarkeit gegenüber dem Iran ausdrücken. Denn dieser habe Gaza mit Raketen versorgt, die „den Feind acht Tage lang heimgesucht haben“.
Auch Amira Abu Assus wählte diesen Namen. Das arabische Wort „Fadschr“ bedeutet „Morgendämmerung“. Sie habe bereits vor der Geburt gewusst, dass das Baby „eine helle Zukunft innerhalb des palästinensischen Widerstandes“ haben werde. „Es wird die Raketen, dessen Namen es trägt, transportieren, um Palästina von der israelischen Besatzung zu befreien“, fügte die Mutter hinzu.
Für Adham Murtadscha wiederum diente der Hamas-Führer Achmed al-Dscha‘abari als Namensgeber, den Israel zu Beginn der Operation gezielt getötet hatte. Dies solle zeigen, dass der Angriff auf Dscha‘abari nicht bedeute, dass die palästinensische Nation keine Helden mehr hervorbringe.
Palästinenser erliegt Verletzungen
Am Montag forderte der Konflikt ein weiteres Opfer auf palästinensischer Seite: Ahmad Ali Mascharawi erlag seinen schweren Brandverletzungen, die er bei einem Luftangriff am ersten Tag der „Operation Wolkensäule“ erlitten hatte. Bei dem Angriff waren schon zwei Verwandte von ihm gestorben: sein elf Monate alter Neffe Omar Mascharawi und seine schwangere Schwägerin Hiba Mascharawi Turk. Nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“ war eine israelische Rakete im Garten eingeschlagen. Der Bruder des Verstorbenen und Vater des kleinen Babys, Dschihad Mascharawi, arbeitet für den britischen Sender BBC.

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