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Lehrer strömen in die Politik

JERUSALEM (inn) – Deutlich mehr Schulleiter und Lehrer als sonst kandidieren bei den anstehenden Wahlen für die Knesset. „Bildung ist unsere nationale Sicherheit“, meint der Bürgermeister von Ra‘anana und ehemalige Rektor, Nahum Hofri.
Der frühere Leiter der Ostrowski-Schule in Ra'anana will für die Knesset kandidieren

Im Sommer 2011 waren Lehrkräfte und Kindergärtnerinnen in Israel auf die Straße gegangen. Sie forderten, dass die Bildung an die erste Stelle der nationalen Prioritäten gestellt wird. Ein gutes Jahr später zeichnet sich einem Bericht der Tageszeitung „Ma‘ariv“ zufolge ein klarer Trend ab: Vertreter des Bildungswesens strömen in die Parteien. Das neue Parlament werde allem Anschein nach mehr Lehrer enthalten denn je.
Hili Tropper etwa war bis vor kurzem Rektor der Branco-Weiss-Schule in Ramle. Nun hat er sich entschieden, für die Arbeitspartei (Avoda) zu kandidieren. Auch der Erzieher Amnon Silberman strebt in die Politik. Und der frühere Leiter der Ostrowski-Schule und heutige Bürgermeister von Ra‘anana, Hofri, sagt: „Das brennt in meinen Knochen. Es ist unsere nationale Sicherheit, die nationale Kraft, die soziale Gerechtigkeit. Alles beginnt mit der Bildung.“
Auch Lili Ben Ami, die an der Siw-Oberschule in Jerusalem unterrichtet, bewirbt sich ebenfalls für einen Listenplatz der Avoda: „Heute gibt es in der Knesset niemanden, der die Stimme der Lehrer und Lehrerinnen hören lässt. Im französischen Parlament gibt es etwa 50 Lehrer, in der israelischen Knesset gibt es wenige Lehrer.“
„Jesch Atid“: Drei Schulleiter auf den vorderen Plätzen
Besonders deutlich wird der Trend bei der neuen Partei „Jesch Atid“. Hinter dem Gründer, dem ehemaligen Fernsehmoderator Jair Lapid, folgen drei ehemalige Schulleiter. Die Bürgermeisterin von Herzlija, Jael German, hat eine Schule für Erwachsene gegründet und geleitet. Meir Cohen war jahrelang Rektor einer Schule in Dimona, bevor er zum Stadtoberhaupt gewählt wurde. Und der Rabbi Schai Piron stand der Oberschulenjeschiva Petach Tikva vor. Seiner Meinung nach könnten Lehrkräfte „Fähigkeiten aus dem Klassenzimmer in die Knesset bringen, wie Zuhören und Werte“.
Der Bildungsministerposten, der bislang als „Friedhof“ für Minister galt, entwickelt sich dem Bericht zufolge zu einem Kampfobjekt. Amtsinhaber Gideon Sa‘ar vom Likud hat bereits angedeutet, dass er weitermachen will. Lapid wiederum bezeichnete das Amt als den wichtigsten Posten für seine Partei.

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