„Es ist eines der grünsten Produkte, das man sich vorstellen kann“, beschrieb Nimrod Elmisch, Gafnis Geschäftspartner, der das Rad vermarktet, das Produkt. „In zehn Jahren wird man dieses Material benutzen, um Bauteile für Raumschiffe zu produzieren, die die Menschen zum Mond bringen.“
Das wasserfeste Rad besteht fast vollständig aus recyceltem Pappkarton. Nur die Reifen seien aus Gummi und der Sattel aus recycelten Plastikflaschen, berichtet die israelische Tageszeitung „Times of Israel“. Um die Pappe stabil zu machen, bediente sich Gafni einer bestimmen Papierfalttechnik, dem Origami. Anschließend unterzog er das Material einer Spezialbehandlung, damit es sich für den Alltagsgebrauch eignet. Die Pappe werde dadurch so strapazierfähig wie Metall oder Stahl. „Man kann eine Plattform daraus machen, die ein Auto hochhebt“, erklärte Elmisch während der Präsentation und zeigte ein entsprechendes Video.
Gafnis Partner betreibt eine Firma, die Jungunternehmer unterstützt und berät. Die Idee mit dem Pappfahrrad sei besonders und habe mehr Potential als die Erfindungen, die ihm sonst präsentiert würden. Elmisch und Gafni gründeten deshalb das Unternehmen „I. G. Cardboard Technologies“. Da die Produktionskosten für das Rad umgerechnet nur circa 7 Euro betragen, bietet sich das Material für die Verwendung in Schwellenländern an. Gafni und sein Teilhaber verhandeln bereits mit einer Organisation in Afrika. Dort sollten dann nicht nur Pappfahrräder entstehen, sondern auch Rollstühle aus Pappe. „Das Fahrrad ist der Beginn einer Material-Revolution“, ist Elmisch überzeugt.
„ThinkNext“ ist eine High-Tech-Messe, die seit 2009 jedes Jahr vom Forschungs- und Entwicklungszentrum Microsoft Israel veranstaltet wird. Sie soll Industrieführern und Jungunternehmern eine Plattform bieten und neue, vielversprechende Technologien bekannt machen.
