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Abbas: „Nur Gaza und Westjordanland sind Palästina“

RAMALLAH (inn) – Die Palästinenser haben keine territorialen Ansprüche an den Staat Israel in den Waffenstillstandslinien von 1967. Das erklärte der palästinensische Präsident Mahmud Abbas in einem Interview mit dem israelischen Fernsehsender „Kanal 2“, das am Donnerstag ausgestrahlt wurde.
Präsident Mahmud Abbas verspricht: Keine dritte Intifada während seiner Amtszeit.

Auf den Hinweis des israelischen Interviewers Udi Segal, dass im palästinensischen Fernsehen häufig von Ramle, Jaffa und Akko als „Palästina“ gesprochen werde, sagte Abbas: „Ich glaube, Gaza und das Westjordanland sind Palästina. Die anderen Teile sind Israel.“ Er fügte hinzu, Ostjerusalem sei die Hauptstadt „Palästinas“.
Er wurde in Safed geboren und würde die Stadt in Nordisrael gerne wiedersehen, so Abbas weiter. Er betonte laut der Netzzeitung „Times of Israel“: „Es ist mein Recht, sie zu sehen, aber nicht, dort zu leben.“ Würde diese Stellungnahme auf alle palästinensischen Flüchtlinge und ihre Nachkommen angewendet, wäre dies eine bedeutende Kehrtwende in der palästinensischen Politik. Dort wird bislang ein Rückkehrrecht für diese Palästinenser ins heutige Israel gefordert.
In dem Gespräch rief Abbas den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu dazu auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Seine einzige Bedingung für Friedensgespräche sei, dass Netanjahu sein Einverständnis zu einer Zweistaatenlösung mit den Waffenstillstandslinien von 1967 erkläre. Der Präsident betonte, solange er im Amt sei, werde es keine dritte sogenannte Intifada geben. „Niemals“, versprach er. „Wir wollen keinen Terror nutzen. Wir wollen keine Gewalt anwenden. Wir wollen keine Waffen benutzen. Wir wollen Diplomatie nutzen. Wir wollen Politik nutzen. Wir wollen Verhandlungen nutzen. Wir wollen einen friedlichen Widerstand nutzen. Das ist es“, so Abbas.
Der palästinensische Präsident kritisierte in dem Interview die israelische Siedlungspolitik. Auch am Beschuss Südisraels mit Raketen aus dem Gazastreifen übte er Kritik. Die Hamas habe keinen Rechtfertigungsgrund für solche Angriffe, sagte Abbas.
In dem Bericht heißt es, Abbas sei das Interview gewährt worden, um direkt eine Botschaft an die israelische Bevölkerung zu verfassen – über die israelischen Politiker hinweg.
Hamas weist Äußerungen zum Rückkehrrecht zurück
Ein Sprecher der Hamas-Regierung in Gaza betonte unterdessen, Abbas habe für sich selbst gesprochen. „Kein Palästinenser würde eine Aufgabe des Rechts unseres Volkes auf Rückkehr in seine Häuser, Dörfer und Städte akzeptieren, aus denen es vertrieben wurde“, erklärte Sami Abu Suhri. Er fügte hinzu: „Wenn Abu Masen (Abbas) Safed nicht möchte, dann wäre Safed geehrt, solche Menschen wie ihn nicht zu beherbergen.“

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