Das Amt des jordanischen Botschafters für Israel war zwei Jahre vakant, bevor Obeidat es nun angenommen hat. Seinem Entschluss ging eine heftige Auseinandersetzung mit seiner Familie voraus. Der Clan drohte ihm, ihn zu „enteignen“, falls er sich für die Aufgabe entscheide, berichtet die „Jerusalem Post“. Obeidats Familie ist in der jordanischen Politik vertreten und betrachtet sein Amt als Botschafter für Israel als schändlich und eine Verletzung des Ansehens und der Geschichte des Clans. Ein Familienmitglied soll ihm für die Ablehnung des Postens umgerechnet ungefähr 5,5 Millionen Euro geboten haben. Die Familienoberhäupter versuchten außerdem, Obeidat mit einer Kandidatur für ihre Partei bei den anstehenden Wahlen von Botschafterposition abzubringen.
Obeidat lehnte diese Angebote jedoch ab. „Er wird den Rest seines Lebens geächtet und gedemütigt werden“, äußerte sich der jordanische Kolumnist As‘ad al-Asuni gegenüber der „Jerusalem Post“. Seine Frau, seine Kinder und seine Enkel würden unter dieser Entscheidung zu leiden haben. Es gebe nichts Schlimmeres, als von der eigenen Familie verstoßen zu werden.
Der jordanische Außenminister Nasser Dschudeh, der an der Vereidigungs-Zeremonie teilnahm, sagte, alle bisherigen Botschafter für Israel entstammten angesehenen Familienclans. Den Posten anzunehmen sei eine unabhängige Entscheidung Obeidats gewesen.
Obeidat wird das Amt des Botschafters offiziell am 17. Oktober antreten. Dschudeh betonte, dass die Aufgabe darauf ziele, die jordanischen Interessen zu befürworten, statt die israelischen zu unterstützen.