Plakat bezeichnet Dschihadisten als „Wilde“

NEW YORK (inn) – Entrüstung über pro-israelische Reklame: Eine amerikanische Organisation hat in New Yorker U-Bahn-Stationen Plakate anbringen lassen, auf denen sie den Dschihad mit „Wilden“ gleichsetzt. Muslime reagieren empört.
An zehn New Yorker U-Bahn-Stationen sorgen pro-israelische Plakate für Empörung bei Muslimen.

Seit Montag sind an zehn U-Bahn-Stationen in der Stadt New York die umstrittenen Plakate zu sehen. Darauf findet sich die Aufforderung: „Unterstützt in jedem Krieg zwischen dem zivilisierten und dem wilden Menschen den zivilisierten Menschen.“ In der Unterzeile wird der Aufruf konkret: „Unterstützt Israel / Besiegt den Dschihad.“ Verantwortlich ist die pro-israelische „American Freedom Defense Initiative“.
Zuvor hatte das staatliche Verkehrsunternehmen „Metropolitan Transit Authority“ vor Gericht beantragt, die Veröffentlichung der Plakate verweigern zu dürfen. Denn sie verletzten die Politik der Gesellschaft, die sich gegen eine erniedrigende Sprache wende. Doch ein Richter wies dies im Juli zurück, wie die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“ berichtet. Die Plakate sollen einen Monat lang hängenbleiben.
Die Geschäftsführerin der Initiative, Pamela Geller, hat den Vorwurf der Demütigung zurückgewiesen: „An meiner Anzeige ist nichts Hasserfülltes oder Falsches“, teilte sie per E-Mail mit.
Muslimische U-Bahn-Passagiere sehen dies jedoch anders. Javerea Khan aus Pakistan etwa fragte: „Wo ist der Schutz der Religion in Amerika? Das Wort ‚wild‘ verärgert die muslimische Gemeinschaft wirklich. Aber es fällt mir schwer, dieses Plakat anzuschauen und es ernst zu nehmen.“
Der australische Tourist Peter Johnson, der gerade das Mahnmal für die Terroranschläge vom 11. September 2001 besichtigt hatte, meinte hingegen, es sei „ein wenig scharf, jemanden als Wilden zu bezeichnen“. Er fügte hinzu: „Aber ich denke, dass extremistische Muslime froh zu sein scheinen, einen Menschen ohne Ansicht seiner Rasse oder Religion zu töten. Ich hätte das Wort ‚barbarisch‘ verwendet.“
Die „American Freedom Defense Initiative“ war infolge der Anschläge vom 11. September bekannt geworden, als sie sich gegen ein geplantes islamisches Gemeinschaftszentrum wandte. Dieses sollte in der Nähe des ehemaligen Standortes des zerstörten World Trade Center entstehen.

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