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Weltbank: Palästinenser brauchen 400 Millionen Dollar

WASHINGTON / RAMALLAH (inn) – Die Weltbank hat vor einer sich vertiefenden Finanzkrise in den Palästinensergebieten gewarnt. In einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht fordert sie Spender zum dringenden Handeln auf. Zudem übte sie Kritik an der israelischen Kontrolle im Westjordanland.
Die Hauptverwaltung der Weltbank in Washington D.C.

Nur starke Investitionen im privaten Sektor würden nachhaltiges Wirtschaftswachstum mit sich bringen, heißt es in dem Bericht zur Überwachung der palästinensischen Wirtschaft. Dieser erscheint zweimal im Jahr und soll Geldgebern einen Überblick über die wirtschaftliche und finanzielle Lage in den Autonomiegebieten verschaffen.
Die Weltbank kritisierte die „geographische Zerissenheit“ im Westjordanland. Diese wirke sich schädigend auf die palästinensische Wirtschaft aus. Besonders bedeutend sei der Grund in Zone C, die vollständig von Israel kontrolliert wird. Dort befänden sich das meiste landwirtschaftlich nutzbare Land und die meisten natürlichen Ressourcen. „Zugang zu Zone C hat das Potential, eine zentrale Rolle, bei der Entwicklung von Unternehmen in den Bereichen Bau, Telekommunikation, Landwirtschaft und Tourismus zu spielen“, heißt es in dem Bericht.
Das Westjordanland ist in drei Zonen aufgeteilt: A-Zone, unter alleiniger palästinensischer Sicherheitskontrolle und Zivilverwaltung, B-Zone, palästinensische Zivilverwaltung, aber israelische Sicherheitskontrolle, und C-Zone, alleinige israelische Sicherheitskontrolle und Zivilverwaltung.
Mariam Sherman, die für die palästinensischen Gebiete zuständige Landesdirektorin der Weltbank, forderte Geldgeber der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) zum sofortigen Handeln auf. Sie betonte: „Aber selbst mit dieser finanziellen Hilfe kann nachhaltiges Wirtschaftswachstum nicht erreicht werden, ohne dass die Barrieren entfernt werden, die die Entwicklungen im privaten Sektor verhindern. Vor allem in der Zone C.“
Haushaltsdefizit von 1,5 Milliarden Dollar
Der Bericht prognostiziert der PA zum Ende dieses Jahres ein Haushaltsdefizit von 1,5 Milliarden Dollar. Bislang gebe es Zusagen von Spendern über rund 1,1 Milliarden Dollar. Die Gebernationen, die sich am kommenden Sonntag auf einer Spendenkonferenz in New York versammeln, seien aufgefordert, weitere 400 Millionen Dollar zu spenden.
Israelischer Sprecher: Araber müssen mehr helfen
Jigal Palmor, ein Sprecher des israelischen Außenministeriums, wies anlässlich des Berichts darauf hin, dass Israel bereits zahlreiche Straßensperren im Westjordanland entfernt und zusätzliche Arbeitsgenehmigungen für Palästinenser ausgestellt habe, die in Israel arbeiten wollen. Der Tageszeitung „Jerusalem Post“ zufolge forderte er arabische Länder wie Katar und Saudi-Arabien dazu auf, die Palästinenser finanziell mehr zu unterstützen und nicht nur „leere Stellungnahmen“ zu veröffentlichen.
Der gesamte Bericht der Weltbank findet sich unter www.worldbank.org/we.

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