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Israelische Führung verurteilt Angriff auf Kloster

LATRUN (inn) – Die israelische Führungsspitze hat die Schändung des Klosters Latrun bei Jerusalem scharf verurteilt. Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA), Frankreich und christliche Einrichtungen in Israel forderten eine schnelle Aufklärung.
Das Kloster von Latrun: Die Schändung der Stätte rief bei israelischen Politikern Empörung hervor.

Premierminister Benjamin Netanjahu sprach von einem „abscheulichen Akt“. Er betonte: „Die Religionsfreiheit und die Glaubensfreiheit gehören zu Israels bedeutendsten Prinzipien.“ Wie die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ meldet, werden die Ermittlungen des Falls vom Minister für innere Sicherheit, Jitzhak Aharonovitch, überwacht. Dieser erstatte Netanjahu über den laufenden Fortschritt Bericht.
Auch Verteidigungsminister Ehud Barak verurteilte die Tat. Er forderte, Inlandsgeheimdienst, Polizei und Staatsanwaltschaft müssten sich zusammenschließen, um gegen jüdischen Terror vorzugehen. „Wir müssen solche Vorfälle, die Israel beschmutzen, mit eiserner Faust bekämpfen. Es ist unsere Pflicht, dieses Phänomen auszumerzen.“
Außenminister Avigdor Lieberman nannte die Schändung „inakzeptabel“. Diese sei eine „Beleidigung für den Staat Israel und das jüdische Volk“.
Das französische Außenministerium veröffentlichte eine offizielle Verurteilung. Es forderte Israel auf, den Fall zu untersuchen und die Täter vor Gericht zu stellen. Das Kloster war 1890 von französischen Trappisten-Mönchen erbaut worden.
Die „Vereinigung katholischer Ordinarien im Heiligen Land“ bezeichnete den Fall als „nur einen weiteren in einer langen Reihe von Angriffen gegen Christen und ihre Stätten der Anbetung“. „Was ist heute in der israelischen Gesellschaft los, dass es erlaubt ist, Christen zum Sündenbock zu machen und durch solche Gewalthandlungen anzugreifen?“, zitiert die Tageszeitung „Jerusalem Post“ aus der Stellungnahme der Vereinigung.
Die Palästinensische Autonomiebehörde forderte die israelische Regierung auf, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Sie müsse die Verantwortung für die anhaltende Gewalt von Siedlern gegen religiöse Stätten übernehmen. „Mehrere Moscheen wurden in den vergangenen Monaten angegriffen, aber nur wenig oder nichts wurde unternommen“, erklärte die Führung im Westjordanland laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“. In einer Stellungnahme heißt es weiter: „Die extremistische Politik der israelischen Regierung, gemischt mit Fanatismus, ermutigt Siedler zu Hassverbrechen gegen Palästinenser und ihre Gebetsstätten.“
Unbekannte hatten in der Nacht zum Dienstag das Kloster von Latrun in der Nähe Jerusalems geschändet. Sie beschmierten Mauern mit anti-christlichen Sprüchen und zündeten eine Tür an. Die Behörden vermuten extrem rechtsgerichtete Israelis als Täter. Der Vorfall ereignete sich wenige Stunden nach der Zwangsräumung des Siedlungsaußenpostens Migron, etwa 15 Kilometer nördlich von Jerusalem.

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