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Mit Kippa auf dem Ku‘damm

BERLIN (inn) – Kippa-Flashmob: Am Samstag haben in Berlin-Charlottenburg zahlreiche Aktivisten ihre Solidarität mit dem überfallenen Rabbi Daniel Alter gezeigt. Zahlreiche Politiker und Prominente nahmen an der Aktion teil.
Demonstration mit Kippa: Aktivisten solidarisieren sich mit Rabbi Daniel Alter.

Mehr als hundert Menschen haben sich an der spontanen Schweigedemonstration beteiligt. Die Veranstalter hatten über Facebook auf die Aktion hingewiesen, die erst kurze Zeit zuvor von der Polizei genehmigt worden war. Das berichtet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“. „Wir nehmen nicht hin, dass auf unseren Straßen Menschen angegriffen werden, weil sie sich sichtbar als jüdisch zu erkennen geben“, heißt es auf der Internetseite zu der Demonstration. Die Teilnehmer trugen die Kippa, die traditionelle jüdische Kopfbedeckung für Männer. Sie liefen schweigend vom Joachimstaler Platz bis zum Kaufhaus des Westens über den Berliner Kurfürstendamm.
Auch Politiker und Schauspieler bekundeten ihr Entsetzen über den Vorfall der vergangenen Woche. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sagte am Samstag, das Tragen religiöser Symbole dürfe nicht im Verborgenen stattfinden. „Wir müssen sicherstellen, dass ein Jude seine Kippa tragen kann und dass der Turban getragen werden darf.“ Auch Schauspieler Ulrich Matthes trug eine Kippa, weil der „Angriff leider kein Einzelfall“ gewesen sei.
„Deutschland ungefährlich für Juden“
Der Präsident des Zentralrats des Juden in Deutschland nahm auch Stellung zu dem Vorfall: „Ich lasse nicht zu, dass wir unser Judentum nur im Hinterzimmer ausleben dürfen. Wir Juden in Deutschland werden uns jedenfalls ganz sicher nicht einschüchtern lassen.“ Der Rabbi war am vergangenenen Dienstag von vier Jugendlichen in Berlin-Friedenau zusammengeschlagen und schwer verletzt worden. Die Polizei vermutet hinter den Tätern arabischstämmige Teenager. Der Tochter drohten die Angreifer mit dem Tod.
In seiner Sabbat-Predigt betonte Rabbi Yitzhak Ehrenberg in der Berliner Synagoge seine Herkunft: „Ich bin ein Israeli – ohne Angst, ohne Komplexe. Ich bin schon 16 Jahre in Berlin, vorher war ich 7 Jahre in München. Ich fahre mit der U-Bahn, ich trage Kippa, ich bin noch nie bedroht oder angegriffen worden.“ In den vergangenen Tagen jedoch habe er viele Anrufe von besorgten Mitmenschen und Juden aus dem Heiligen Land bekommen. „Ich habe allen gesagt, hier in Deutschland ist es für Juden nicht gefährlich.“

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